(Ausschnitt)
28.12.97
ELIAS: Das ist jetzt ein dringendes Thema, das euch alle betrifft. Angst ist ein kompliziertes Thema. Ihr habt auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichem Ausmaß Angst, aber ängstlich seid ihr alle.
Im physischen Fokus besteht eure größte Angst in der vor dem Leben. Es ist ungewohnt für euch. Es ist ein Erfahrungsexperiment. Dabei begebt ihr euch in einen Aufmerksamkeitszustand, der für euch ungewohnt ist. Ihr macht euch in ein Forschungsgebiet auf. So entspricht es der Natur des Wesens und allen Bewusstseins.
Ihr begebt euch in jede beliebige physische Dimension mit der Absicht zu forschen - einem weiteren Aspekt des Werdens der Wesenheit, des Bewusstseins - und erforscht, was euch unbekannt ist, und erlaubt euch neue Erfahrungen. Da diese ungewohnt für euch sind, habt ihr auch Angst.
Also, lasst mich erklären, dass ihr nicht in allen unterschiedlichen Dimensionen Angst erlebt, weil manche Dimensionen keine Glaubenssätze haben, die Angst erzeugen könnten. Deswegen erforscht ihr eure neue Dimension und euren physischen Fokus in anderen Dimensionen ohne Angst.
In dieser Dimension habt ihr diesen speziellen physischen Fokus so geschaffen, dass er viele Glaubensätze und Emotionen enthält. Angst ist auch direkt mit Emotion verbunden. Deswegen ist die Angst in dieser speziellen Dimension ein betontes Element in eurer Realität, weil es mit eurer Emotion verbunden ist. In euren Glaubenssätzen habt ihr Angst vor dem Unbekannten. Alle Bestandteile dieser Dimension sind euch unbekannt. Deswegen ist auch die Angst eng mit eurer Realität verknüpft.
Einerseits ist das ein Teil eurer Realität, der zu eurer Realität gehört und seinen Zweck erfüllt. Angst kann euch motivieren und kann euch auch zur Vorsicht gemahnen. Deswegen dient sie einem guten Zweck und hilft euch in dieser speziellen Realität. Andrerseits kann sie euch einschränken. Es hängt von eurem Gebrauch dieser Emotion ab, der sich aus eurem Verständnis von ihr ableitet.
Diese Emotion kann so verstanden werden, dass sie sich positiv für euch auswirkt. Es gibt Dinge, die über euer Verständnis in dieser Dimension hinausgehen, und indem ihr Angst davor habt, verhindert ihr, dass ihr in Bereiche vordringt, die verwirrend und problematisch für euch sein könnten. Einschränkend ist die Angst für euch dadurch, dass ihr eine Grundangst vor dieser physischen Realität selbst habt. Die Erforschung dieser physischen Dimension und Wirklichkeit ist eine Unbekannte. Sie ist unbekannt für euch. Deswegen habt ihr überall in ihr Angst.
So wie ihr Angst vor dem, was euch begegnen könnte, haben würdet, wenn ihr in die weit entfernten Bereiche eures Weltraums vordringt, dass euch das, was ihr antrefft, unfreundlich gesinnt und unbekannt sein könnte. Auf gleiche Weise kann das, was euch begegnet, wenn ihr euch Tag für Tag in eurem Fokus fortbewegt, auch unfreundlich sein. Das schließt euch selbst mit ein, weil ihr euch genauso wie eure Umwelt erforscht. Deswegen ist das, was ihr erforscht, für euch objektiv - in eurer Ausrichtung in diesem Fokus - so unbekannt wie der weit entfernte Weltraum. Das ist auch der Grund, warum ich so oft sage, dass ihr wertvoll und in euch selbst sicher aufgehoben seid und keine Angst vor euch selbst zu haben braucht.
Eure größte Beschränkung ist eure Angst vor euch selbst; nicht vor eurer Umwelt, nicht vor anderen Personen, sondern vor euch selbst und vor dem, was ihr für euch erschafft und über euch entdecken könntet. Daher habt ihr Angst vor diesem "schwarzen Loch", das euer tiefes inneres Selbst ist, das alle eure dunklen Geheimnisse besitzt, die ihr nicht einmal eurem objektiven Selbst offenbart. Aber in eurem schwarzen Loch gibt es nur die Glaubenssätze, die ihr erworben habt, die euch nahe legen, dass ihr wertlos seid, dass ihr nichts erreichen vermögt oder dass ein anderer besser als ihr ist. In Wirklichkeit seid ihr - wie ich oft und oft festgestellt habe - perfekt ihr selbst in jedem Augenblick. Ihr bringt in jedem Augenblick in vollkommener Entsprechung zu eurer Absicht das, was ihr erreichen wollt, zustande. In dem Augenblick, in dem ihr euer Ziel nicht eurer Absicht entsprechend perfekt erreicht, werdet ihr euch loslösen, weil ihr eure Werterfüllung in dieser Dimension nicht länger habt.
Ich verstehe recht gut, dass viele Personen mit dem physischen Fokus unzufrieden sind, da sie in ihrem persönlichen Leben Unglück erschaffen. Das hat auch in der Angst seinen Grund. Das heißt nicht, dass ihr euch nicht weiter in eurer Werterfüllung bewegt, aber ich gebe zu, dass eure Erfahrung im physischen Fokus Unbehaglichkeit und Unzufriedenheit nahe legen können. Ihr könnt euch um "einen besseren Weg", um mehr Behaglichkeit, Erleichterung, weniger Konflikte, weniger Kummer bemühen. Das ist der Grund, warum ich euch so oft sage, dass es kein richtig und falsch und gut und böse gibt. Das sind Ergebnisse eurer Glaubenssätze, die euch beeinflussen.
Ich schätze die Realität dieser Glaubenssätze, und wie sie eure Realität schaffen und beeinflussen, nicht gering, weil das, was ihr fühlt und erfahrt, Realität ist. Wenn ihr unglücklich seid, seid ihr unglücklich. Es ist eure Realität. Das ist keine Illusion. Es ist durch eure Glaubenssätze geschaffen, aber es ist auch eure Realität.
Ich sage euch nicht, dass es kein richtig, falsch, gut, böse gibt, dass ihr diese Begriffe aus eurem Fokus und eurer Realität verbannen könnt, sondern um euer Bewusstsein zu weiten, dass es über den Glaubensätzen noch mehr gibt. Es sind diese Glaubenssätze, die euch beschränken und Situationen der Angst und des Unglücklichseins schaffen. Ich möchte euch auch sagen, dass eure Erfahrungen von Kummer oder Unglücklichsein in vielen Fällen zu eurer Werterfüllung beitragen, weil sie eure Aufmerksamkeit erhalten. Ich habe oft gesagt: Ihr achtet viel mehr auf das, was ihr als negative Erfahrungen anseht, als auf das, was ihr positiv seht.
In den ersten Sitzungen habe ich Beispiele persönlicher Erfahrung gegeben. Wenn ihr Freude, Glück, ein Geschenk erlebt, erhaltet ihr das, erfahrt das und erlaubt diesem Erlebnis davonzufliegen. Ihr klammert euch nicht daran. Deswegen seht ihr Glück und Freude als vergänglich an, weil ihr es nur als das seht, was es ist - eine Erfahrung - und erlaubt dieser Erfahrung davonzufliegen. Ihr haltet nicht an dieser Erfahrung fest. Aber wenn ihr etwas schafft, von dem ihr glaubt, dass es eine negative Erfahrung sei - eine schmerzvolle, angstvolle, verletzende Erfahrung - dann haltet ihr daran fest. Ihr spielt Katz und Maus damit; und sogar wenn die Maus tot ist, fahrt ihr fort, mit der Maus zu spielen, sie zu untersuchen und sie hin und her zu werfen, weil sie euch fasziniert.
Für die Wesenheit im Nicht-Physischen gibt es kein negativ. Es gibt kein positiv/negativ, richtig/falsch, gut/böse. Ihr seid nur. Ihr macht nur diese Erfahrungen, weil ihr Glaubenssätze hegt, die diese Bewertung nahe legen und eure Gefühle gegenüber der Erfahrung beeinflussen. Im Rahmen eurer Logik, sagt mir: ist es nicht logisch, dass ihr euch aussucht, ungewohnte Dinge zu erforschen, dass ihr wählt, mit der toten Maus zu spielen, weil das unbekannt ist? Deswegen seid ihr an diesen Dingen fasziniert, und erregen sie eure Aufmerksamkeit. Ihr achtet viel mehr auf diese als auf Freude. Obwohl Freude auch kein Bestandteil des nichtphysischen Fokus ist, ist sie in euren Glaubenssätzen näher am Bekannten als die Angst.
Wie lässt sich die Angst ausschalten? Die Elimination der Angst besteht im Vertrauen und Annehmen. (Die Gruppe seufzt unisono.) Ihr setzt euch jetzt alle in euren Sitzen zurecht und sagt zu euch: "Ah ja. Das schon wieder! Mir ist ziemlich klar, dass Annehmen und Vertrauen in einen selbst Angst auslöscht. Damit beschäftigen wir uns weiter!" Was ihr nicht erkennt, dass ihr das zwar zu euch sagen könnt, aber die Wirklichkeit dieser Wörter nicht versteht. Sie sind nur Wörter.
Wenn man sich in Wahrheit annimmt, im Vertrauen in sich selbst, dann gibt es keinen Platz für Angst. Sie ist automatisch ausradiert; weil der Grund dafür, dass ihr die Angst nicht eliminiert, darin liegt, dass ihr fortfahrt, Glaubenssätze zu hegen, damit fortsetzt, eure grundsätzlichen Glaubenssätze der Duplizität zu stärken, und euch selbst nicht akzeptiert.
Ich habe das erst vor kurzem einmal gesagt und ich sage es noch einmal: Ich schlage euch vor, dass ihr alle eine gewisse Zeit die Übung macht, die in den ersten Sitzungen angeboten wurde, nämlich den ganzen Tag jedes Mal zu bemerken, wenn ihr euch selbst missbilligt. Ihr werdet euch wundern, wie oft an nur einem Tag ihr euch schlecht macht und eure eigenen Glaubenssätze der Duplizität und damit eure eigene Angst bestärkt. Jedes Mal wenn ihr euch rechtfertigt, jedes Mal wenn ihr euch für eure Handlungen und Gedanken entschuldigt, jedes Mal wenn ihr euch schlecht macht, jede Mal wenn ihr sagt, dass ihr es in diesem Moment effizienter oder besser gemacht haben könntet, verstärkt ihr eure eigenen Glaubenssätze der Duplizität.
Damit sage ich nicht, dass ihr euch um nichts bemühen oder euch nicht in ein weiteres Bewusstsein hineinbewegen könnt, aber ein weiteres Bewusstsein ist nicht "besser"! Es ist mehr Erinnern und mehr Wissen des Selbst, mehr Annehmen des Selbst. Es ist keine Verbesserung des Selbst. Das ist der missverstandene Glaubenssatz vom erweiterten Bewusstsein. Ihr werdet keine besseren Personen. Ihr werdet bewusstere Personen. Ihr erinnert euch euer selbst und nehmt euch an, weswegen sich der Einfluss eurer Glaubenssätze und eurer Angst in eurem physischen Fokus abschwächt.
Deswegen sage ich euch: verstärkt nicht eure Glaubenssätze, dass eure Bewusstseinserweiterung eine bessere Person erschafft, weil ihr keine bessere Person werdet. Ihr schafft größeres Bewusstsein und mehr Annehmen in euch als Ganzem, indem ihr erkennt, dass alle eure Glaubenssätze eure Wirklichkeit und damit annehmbar sind. Wie wollt ihr Glaubenssätze annehmen, wenn ihr bestimmte Glaubenssätze als unannehmbar anseht? Es ist ziemlich leicht Glaubenssätze anzunehmen, die gut funktionierende Glaubenssätze sind. Wenn ihr aber Glaubenssätze hegt, dass bestimmte Glaubenssätze unannehmbar und schlecht sind, könnt ihr diese Glaubenssätze niemals annehmen, obwohl sie ein Bestandteil eurer Realität und das sind, was eure Realität erschafft; daher, was ihr selbst seid.
Deswegen ist der Schlüssel zum Annehmen ALLES eurer Realität anzunehmen, ob es nun in euren Glaubensätzen gut oder schlecht ist, ALLES was ihr schafft und was ihr seid. Wenn ihr aber bestimmte Bestandteile eurer Schöpfung - eure Glaubenssätze, euch - nicht annehmt, verstärkt ihr eure Angst.
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Jeder von euch hat etwas in sich, das für euch geheim ist, diese Dinge, die für euch vollkommen unakzeptabel sind. Untersucht diese, weil diese eure Angst erzeugen und sehr von euren Glaubenssätzen beeinflusst sind. Wenn ihr die Glaubenssätze identifiziert, die Einfluss auf diese Reaktionen, diese Geheimnisse haben, und wie diese Geheimnisse euer Selbstgefühl beeinflussen, dann hilft euch dieses Wissen, eure Angst aufzulösen.
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