Montag, 16. Juli 2001 (privat/Telefon)
Teilnehmer: Mary (Michael) und Letty (Castille)
Elias kommt um 10.30 an. (Ankunftszeit 32 Sekunden.)
ELIAS: Guten Morgen!
LETTY: Guten Morgen, Elias! Wie geht es dir heute?
ELIAS: So wie immer und wie geht es dir?
LETTY: Es geht mir besser! Es geht mir gut. Ich dachte, ich würde letzte Woche eine Sitzung mit dir haben. Es kam aber ganz anders. (Elias kichert) Es hat sich viel verändert, aber ich glaube, dass mir jetzt vieles klarer ist. Ich möchte also heute eher wissen, ob du meine Einschätzungen bestätigen kannst, als Fragen stellen.
ELIAS: Gut.
LETTY: In den bisherigen Sitzungen habe ich etwas zu fragen vergessen. Ich meine mich ungeschickt nennen zu können, mir dieses Schild umhängen zu können, weil ich immer stolpere, falle oder mich anhaue. Ich habe bis jetzt wirklich nie auf diese objektive Darstellung (Imagery) geachtet und mich nie gefragt, warum ich das mache. Diese Woche fiel mir ein, dass es passiert, wenn ich mich herabsetze. Es ist irgendwie wie ein kaum merkbarer Hinweis, dass ich mich herabsetze.
ELIAS: Richtig.
LETTY: Wow! Das war großartig, weil ich davor keine Ahnung hatte, was das bedeutet. (Elias kichert)
Meine nächste Frage ist ein bisschen komplizierter, weil sie Leezar betrifft, zwar nicht notwendigerweise Leezar selbst, sondern was mit mir geschieht. Ich las gestern eine wunderbare Abschrift, wo du mit jemandem darüber redest, seiner inneren Stimme, seiner Intuition, nicht zu vertrauen. Eine Zeitlang wusste ich nicht, ist es meine Intuition, mein Kopf oder sind es meine Glaubenssysteme?
Ich bin hin und her geschwankt, diese Beziehung zu beenden, sie los zu lassen. Ich habe mich daran erinnert, dass es nichts absolut Gültiges gibt. Dann habe ich wieder damit angefangen: ich will das nicht, es ist meine Wahl, ich bin mir nicht sicher. Ich habe mich innerlich wie ein kleines Yo-yo gefühlt. Ich habe gelesen, dass die Wünsche zuallererst der tieferen eigenen Absicht (Intent) folgen, und ich weiß, dass es mit meiner tieferen Absicht in Verbindung mit all den Beziehungen zu tun hat - nicht nur mit Liebesbeziehungen wie mit Leezar, sondern auch mit Cindel und Marta und anderen Freunden, die ich habe.
Es wurde mir klar, dass ich mir zu wenig vertraue und meine Fähigkeiten zu wenig erkenne, und deswegen lieber eine Münze werfe und so entscheide, was ich wirklich wünsche und nicht erkennen kann. Hat das zu tun mit ... (Pause) Ich weiß nicht genau, was ich zu fragen oder zu sagen versuche, Elias! (Beide lachen) Ich glaube ich höre mich so an, als würde ich mich nicht auskennen, und das ist meine Frage. Ich war bis letzte Nacht ganz verloren, als ich ein bisschen verstand, dass es damit zu tun hat, dass ich mir misstraue.
ELIAS: In Wirklichkeit erlebst du einen weiteren Aspekt des Mit-Dir-Selbst-Vertraut-Werdens. Indem du deine Aufmerksamkeit weiter dir selbst zuwendest, wirst du auf andere Schichten deiner selbst aufmerksam.
Wenn ihr andere Schichten von euch erreicht, kennt ihr euch manchmal nicht aus, da ihr anfangt auf Aspekte von euch zu achten, die ihr schon immer in eurem Fokus zum Ausdruck gebracht aber wenig beachtet habt, weil ihr eure Aufmerksamkeit auf bestimmte Äußerungen von euch richtet.
Ich meine damit, dass ihr gewohnt seid, auf Emotionen, Gedanken und Information, die ihr über eure Sinne erhaltet, zu achten. Diese Äußerungen, die ihr erschafft, sind euch am vertrautesten und haben eure Aufmerksamkeit am stärksten.
Den Interpretationen und Übersetzungen des Denkens wird sehr stark entsprochen und vertraut. Oft werden sie sozusagen auch falsch verstanden, aber ihr achtet trotzdem sehr auf das Denken.
Wenn ihr mit euch selbst vertrauter werdet und euch erlaubt, eure Aufmerksamkeit anderen Aspekten von euch und anderen eurer Äußerungen zuzuwenden, können die Gedanken diese anderen Äußerungen nicht immer genau interpretieren oder definieren.
Ich möchte euch sagen, ich habe nun schon lange davon gesprochen, dass ihr auf euch selbst achten und Äußerungen, Optionen, Mangel an Optionen, Schöpfungen, Verhaltensweisen, und Motivationen innerlich wahrnehmen sollt. Was ich euch allen gesagt habe, wird von euch allen sozusagen in einer Weise objektiv empfangen, interpretiert und übersetzt, dass ihr eure Aufmerksamkeit sehr auf den gedanklichen Ausdruck fokussiert.
Wenn ihr die Information, die ich kürzlich über Emotion als eine Kommunikation angeboten habe, verarbeitet, wendet ihr eure Aufmerksamkeit auch stärker und anders als bisher der Emotion zu. Diese beiden Äußerungen, die ihr alle in dieser physischen Dimension erschafft, habt ihr in allen euren Fokussen am meisten beachtet. Jetzt verstärkt ihr nur den Aufmerksamkeitsaspekt, der euch die Inkonsistenz des Denkens wahrzunehmen beginnen lässt im Verhältnis zu anderen eurer Aspekte, die handeln, und dem Aspekt von euch, der eigentlich wählt.
Ihr beginnt, den Unterschied zwischen euren Gedanken und Handlungen wahrzunehmen; aber ihr kennt euch nicht aus, denn obwohl ihr beginnt wahrzunehmen und zu erkennen, dass es etwas, einen Aspekt von euch gibt, den ihr erschafft, der nicht Denken oder Sinnesdaten oder emotionale Kommunikation genannt werden kann, der eigentlich wählt und euch dadurch handeln lässt, seid ihr dennoch nicht wirklich mit diesem eurem Aspekt vertraut. Deswegen bleibt er unerkannt. Ihr bemerkt nur, dass es etwas oder einen Teil von euch gibt, der euch veranlasst zu handeln und zu wählen, und dass sozusagen dieser Teil von euch nicht unbedingt mit den euch bekannten Teilen in Verbindung steht, auf die ihr immer geachtet habt.
Beispiel: du denkst, dass du etwas möchtest, aber tust etwas, das deinen Gedanken nicht entspricht. Im Anschluss daran kennst du dich nicht aus und stellst dich in Frage und setzt dich herab, weil du objektiv erkennst, dass dir deine Gedanken ein Bedürfnis vermittelt haben und du nicht entsprechend gehandelt hast.
Das ist die Umsetzung dessen, was ich euch allen schon lange gesagt habe. Ihr fangt jetzt an wahrzunehmen, WIE ihr eigentlich eure Realität erschafft, und nehmt diese Information auf und versteht sie genauer. Ihr erlaubt euch, acht zu geben und eure Begriffe, euer Verständnis und somit eure Realität neu zu definieren. Ihr beginnt jetzt, euer Verständnis des Denkens neu zu definieren.
Ich habe euch schon die Definition der Gedankenprozesse gegeben - sozusagen wozu ihr Gedanken erschaffen habt. Denken ist ein Werkzeug. Obwohl Denken Energie und Realität ist, erzeugt es nicht eure Aktivitäten.
Denken ist ein Werkzeug, das ihr in dieser physischen Dimension entworfen habt, um eure Aktivitäten zu interpretieren und zu übersetzen, was ihr erschafft. Ihr aber habt eure Aufmerksamkeit so stark dem Denken zugewandt, dass ihr seine Funktion verändert habt - obwohl ihr in Wirklichkeit seine Funktion nicht verändert habt. Deswegen wird es verwirrend. Ihr habt euer Verständnis und eure Definition seiner Funktion verändert, aber seine Funktion ist an sich dieselbe geblieben. Deswegen kommt es zu Unstimmigkeiten, und ihr kennt euch nicht aus, wenn ihr auf eure Gedanken achtet.
Nehmen wir noch einmal das Beispiel, etwas zu denken, das ein Bedürfnis ausdrückt, aber anscheinend im Gegensatz zum Gedanken zu handeln und sich somit nicht auszukennen. Eigentlich erschafft ihr im Denken sozusagen eine objektive Suche in euch selbst, die versucht, den Input aus euren Handlungen und Kommunikationen zu identifizieren und zu übersetzen, die ihr euch in jedem Moment zukommen lasst. Die Übersetzung ist nicht absolut gültig. In euren Begriffen ist Denken sozusagen eigentlich eine Art Annahme und Auslegung in Bezug auf das, was ihr in jedem Moment eigentlich erschafft.
Denken ist oft Annahme und Auslegung, weil eure Aufmerksamkeit so extrem dem Denken zugewandt ist, dass ihr eurer Aufmerksamkeit nicht ermöglicht, andere Kommunikationswege zu bemerken und die Handlungen wahrzunehmen, die ihr im Augenblick setzt. Die Aufmerksamkeit stellt dem Denken nicht genügend genaue oder entsprechende Information zur Verfügung, weil sich eure Aufmerksamkeit nur dem Denken widmet.
Wie gesagt, ist eure Aufmerksamkeit auch mit eurer Konzentration verknüpft, und Konzentration ist nicht Gedanken oder Denken. Zum Teil kommt in eurer Aufmerksamkeit, was die Information, die ihr eurem Denken zukommen lasst, betrifft, zum Ausdruck, dass ihr euch auf eure Glaubensannahmen konzentriert; aber es gibt auch noch andere Aktivitäten.
Wie vorher festgestellt, gibt es einige Äußerungen von euch in dieser physischen Dimension, die unabhängig von euren Glaubensannahmen sind. Ich weiß, dass das wieder bei vielen Individuen Verwirrung stiften kann. Ich möchte jetzt wieder einmal betonen, dass Glaubensannahmen an sich neutral sind und es in Bezug auf Glaubensannahmen darum geht, automatische Reaktionen und Einschränkungen der Wahlmöglichkeiten nicht zu verstärken, indem man sie als schlecht oder gut bewertet oder als Aspekte eurer physischen Realität ansieht, die man beseitigen muss. Ich möchte euch jetzt darauf hinweisen, dass ich mit dem, was ich euch jetzt sage, in eurem objektiven Verständnis sozusagen automatisch dazu verleite, die Eliminierung von Glaubensannahmen doch als Möglichkeit zu sehen.
Trotzdem möchte ich euch sagen, in Wirklichkeit gibt es einige Aspekte von euch dem Entwurf eurer physischen Fokusse entsprechend, die unabhängig von euren Glaubensannahmen sind. Sie sind zwar indirekt beeinflusst, weil eure Glaubenssysteme direkt oder indirekt mit eurer Realität verwoben sind und deswegen großen Einfluss haben.
Ihr beginnt, euch einen der Aspekte von euch und eurer Realität erkennen zu lassen und damit vertraut zu werden, die eigentlich unabhängig von euren Glaubensannahmen sind. Das - wie ich schon Cindel unlängst gesagt habe - kann vorübergehend als der Aspekt von euch bezeichnet werden, der handelt und Entscheidungen trifft. Dieser wählende Aspekt von euch agiert nicht immer in Übereinstimmung mit euren Gedanken. Eure Gedanken lenken ihn nicht. Diese eure Aktivität wählt unabhängig davon, ob das Denken diese Wahl nun richtig interpretiert oder nicht. Eure Gedanken leiten euren Wahl/Handlungsaspekt nicht an; eure Gedanken sind interpretierende, übersetzende Mechanismen, die euch objektiv zu benennen versuchen, was ihr erschafft.
Wenn ihr euch in neue Bereiche des Selbstbewusstseins bewegt, beginnt ihr manchmal, die Ungenauigkeit vom Gedanken und das Fehlen absoluter Gültigkeit von Gedanken wahrzunehmen.
Euer wählender Aspekt geht automatisch in jede Richtung, die ihr in jedem Moment einschlagt. Er folgt der Richtung eurer Aufmerksamkeit. Er bewegt sich unabhängig von euren Glaubensannahmen und kümmert sich damit nicht um Duplizität. Gerade deswegen könnt ihr eure Aufmerksamkeit jederzeit eurem Denken zuwenden und damit über eure Gedanken von euren Glaubensannahmen sehr beeinflusst werden; eure Gedanken, die von euren Glaubensannahmen stark beeinflusst werden, übersetzen auch diese Glaubensannahmen und bringen - weil diese alle mit Duplizität verknüpft sind - Duplizität zum Ausdruck.
Euer Wahl/Handlungsausdruck kümmert sich nicht um Glaubensannahmen oder Duplizität. Er folgt nur der Richtung eurer Aufmerksamkeit. Es beurteilt nicht. Deswegen bringt dieser euer Aspekt wirklich zum Ausdruck: "Es ist nicht so wichtig!" ("It matters not"); ihr wählt nur. Die Wahl kann angenehm oder nicht so angenehm sein. Das ist nicht von Bedeutung, denn die ganzen Bezeichnungen als angenehm oder unangenehm, gut/böse, richtig/falsch werden in Bezug zum Denken erschaffen, das von Duplizität beeinflusst ist.
Der Gedanke ist deswegen eine Folgehandlung; die Richtung ist schon festgelegt. Der Gedanke ist eine Folgehandlung, die dazu dient, die Aktionen und die Richtung, die ihr nehmt, zu übersetzen. Dahin beginnt ihr jetzt zu gehen: dieses Element von euch, das wählt und handelt, zu erkennen.
Dabei möchte ich auch sagen, ich habe euch allen schon gesagt, dass ihr eure Aufmerksamkeit euren Motivationen und den Kommunikationskanälen zuwenden sollt, die ihr euch anbietet, da diese durch Denken übersetzt werden können, auch wenn sie nicht durch Denken geschaffen werden. Wenn ihr euch erlaubt, diese eure Äußerungen zu bemerken und auf sie zu achten, lernt ihr den Aspekt von euch kennen, von dem ihr jetzt einen Blick zu erhaschen beginnt.
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