Session 202011011
Translations: EN

The Abused Generations: Not Important, Less Than and Not Enough

Topics:

„Die missbrauchte Generation: nicht wichtig, ganz unwert und nicht gut genug“
„Die Auswirkungen von Missbrauch auf Beziehungen“
„Ein Gefühl physisch manifestieren“
„Zeitliche Begrenzung des Klopfens“

Sonntag. 1. November 2020 (Privat/Telefon)

Teilnehmer: Mary (Michael) und Anon

ELIAS: Guten Tag!

ANON: Hallo, mein Freund!

ELIAS: Aha! Und was wollen wir jetzt besprechen?

ANON: Wir werden ein paar kleine Fragen behandeln bevor wir zur Lawine übergehen, die wir mit diesem Thema gestartet haben. Ich habe bemerkt, dass du den Weg für die Gruppensitzung mit meiner Sitzung geebnet hast, Elias?

ELIAS: Da hast du Recht.

ANON: Da hat sie an Stärke zugenommen und war dann recht intensiv, diese Gruppensitzung?

ELIAS: In der Wahrnehmung der Teilnehmer, ja, da würde ich zustimmen.

ANON: Gut, mein Freund –

ELIAS: Dieses Thema ist für die meisten, wenn nicht alle Personen schwer zu verarbeiten.
(Persönliche Information weggelassen.)

ANON: Zurück zu dem etwas schwereren Thema. Weißt du, eine Freundin fragte mich mehr im Spaß und ohne wirklich zu erwarten, dass sie irgendeine blockierte Erinnerung habe. „Bitte schaue dir meine Verwicklungen mit Missbrauch an.“ Ich tat das und war erstaunt, eine blockierte Erinnerung zu sehen, die mit Missbrauch zu tun hat und wie sie das dazu gebracht hat, sich für Frauenrechte und gegen Gewalt an Kindern einzusetzen. Wie siehst du das? Und bist du auch der Meinung, dass sie jetzt bereit ist, sich damit auseinander zu setzen?

ELIAS: (Pause) Ja. Ich würde sagen, dass du das wirklich machen kannst. Ich würde sagen, dass die Person genügend offen dafür ist.

Mein Freund, ich möchte dich auch daran erinnern, leicht und langsam vorzugehen, weil sich Leute in ihrer Reaktion schnell ändern können. Auch wenn sie bereit sind, ist es eine instabile Situation. Gehe deswegen sanft vor.

ANON: Ja, ich weiß.

ELIAS: Und gewissenhaft.

ANON: Und ich sah, dass die Eltern nicht beteiligt waren. Es war tatsächlich ein Bub, ein älterer Bub aus der Nachbarschaft. Kannst du das bestätigen?

ELIAS: Ja.

ANON: Oh, mein Gott. Das ist ein Wahnsinn, dass Buben kleinere Kinder missbrauchen. Elias, das ist doch irre?

ELIAS: Ich würde sagen, dass das nicht ungewöhnlich ist.

ANON: Ja, ich kann das immer klarer erkennen. Umso mehr ich in die Erinnerungen anderer Personen eintauche, ist es erstaunlich, dass so viele blockierte Erinnerungen haben. Zum Beispiel, als ich in Robins Erinnerung schaute, sah ich, dass er ziemlich viele blockierte Erinnerungen hatte. Aber die sind nicht intensiv, sie glühen nicht. Es sind blockierte Erinnerungen von Situationen, für die er sich irgendwie schämt, die er einfach nicht behalten wollte. Stimmst du mir da zu?
ELIAS: Ja.

ANON: Und dann sehe ich viele Erinnerungen, wo Ehefrauen betrogen werden und man nicht damit leben will und das deswegen aus der Erinnerung gelöscht wird. Das ist ziemlich normal, würde ich sagen.
ELIAS: Ja. Und da ist noch mehr damit verbunden.

ANON: Oh!

ELIAS: Ich würde sagen –

ANON: Erzähl.

ELIAS: In Bezug auf unser Thema gibt es viel, was mit Partnerschaft zu tun hat, mit Personen, die verheiratet sind oder waren, und ihren Partnern. Das ist ein weiterer Teil dieses Themas. Zuerst einmal ist es wichtig, das zu verstehen. In der Gruppendiskussion fragte jemand, woran man die Einflüsse der Traumata erkennt und bemerken kann. Ich habe kurz die Verhaltensweisen aufgelistet, die Anzeichen von Trauma-Erfahrungen sind, und wozu sie Personen veranlassen.

Ganz wichtig ist, dass die Auswirkungen äußerst unterschiedlich sind. Viele sind ein Verhalten und auch das Gegenteil davon. Deswegen kommt das bei einigen Personen auf eine bestimmte Weise zum Ausdruck, andere dagegen zeigen das gegenteilige Verhalten. Das macht alles noch schwieriger. Zum Beispiel, einigen Personen sind so beeinflusst, dass es ihnen ganz wichtig ist, alles offen und ehrlich zu sagen, was ihnen sehr wichtig ist, sodass sie ungemein darauf achten, dass jeder alle seine Erfahrungen offenlegt und auch ehrlich ist. Wenn sich jemand nicht mitteilen will, dann halten sie diese Person automatisch für verlogen.

Das ist einer der Einflüsse, weil die Generation, die das auslöste – die Generation, die am Zweiten Weltkrieg teilgenommen hat oder in der Zeit lebte – alles für sich behielten und auch aus Scham nichts gesagt haben. Die Kinder dieser Leute - die erste und zweite Generation, von denen ich gesprochen habe – wuchsen in einem Umfeld großer Verschwiegenheit auf.
Das veranlasste einige, die Wahrnehmung zu entwickeln, dass sie alles mitteilen wollen und von allen anderen erwarten, all ihre Erfahrungen offenzulegen, und wenn sie es nicht tun, dann sind sie verlogen und verbergen etwas. Das führt dazu, dass die Person, die die Ehrlichkeit und Offenlegung erwartet, Verdacht schöpft und misstraut.

Das macht große Schwierigkeiten, weil es so viele Personen gibt, die sich nicht erinnern können. Sie halten deswegen nichts absichtlich geheim, sondern erinnern sich an nichts und haben deswegen nichts, was sie mitteilen könnten.

Dazu kommt, dass einige Personen, die sich erinnern können, so verschwiegen sind, weil sie in einem Umfeld der Verschwiegenheit aufgewachsen sind, und das weiterführen. Die haben die Wahrnehmung, dass sie nichts geheim halten, sondern dass es sich da um Privatsachen handelt, und die Privatsphäre ist ihnen außerordentlich wichtig.
Das macht in Beziehungen, und besonders in Partnerschaften, große Schwierigkeiten, weil aufgrund dieser Unterschiede Konflikte bei Leuten entstehen, die ähnliches erlebt haben aber ganz anders darauf reagiert haben. Das macht es sehr schwer.

In diesen beiden Generationen werden mehr Beziehungen und Partnerschaften als zu jeder anderen Zeit in der Geschichte aufgelöst. Die Personen dieser beiden Generationen hatten die größten Schwierigkeiten, eine erfolgreiche andauernde Partnerschaft zu erschaffen, in einem Maße, dass es schon die Norm ist, dass Beziehungen nicht halten. Wenn Beziehungen halten und schon länger als zwanzig Jahre dauern, ist man erstaunt und fragt sich, wie man eine Beziehung nur so lange aufrechterhalten kann.

Davor war das – wie ihr es nennen würdet - die Norm. Es war ungewöhnlich, eine Beziehung zu beenden oder sich scheiden zu lassen. Es wurde auch nur in Ausnahmesituationen gemacht. Aber bei diesen beiden Generationen – und bei den folgenden Generationen, aber in einem geringeren Ausmaß – ist es so schwierig, eine Beziehung oder Partnerschaft mit einer anderen Person aufrecht zu erhalten, weil es so viele tiefer liegende Faktoren gibt, die es den Beteiligten schwer machen, wirklich zusammen zu arbeiten und einander anzunehmen, sodass die Beziehungen nicht lange halten.

Das wiederum verstärkt die Wirkung des Traumas, weil sich die Personen dann noch mehr selbst kritisieren, sich als Versager fühlen, wütend auf sich sind und sich selbst und anderen Vorwürfe machen, und es zu einem verworrenen Durcheinander wird.

ANON: Wow.

ELIAS: Das sind weitere Faktoren, die damit zu tun haben. Nicht nur dass die Personen Beziehungsschwierigkeiten haben, sie haben auch Schwierigkeiten mit Freundschaften. Es fällt ihnen schwer irgendeine Art von Beziehung aufrecht zu erhalten, weil es ihnen nicht vorgelebt wurde und weil sie dazu gebracht wurden, sich selbst als unbedeutend, unwichtig und schlechter als alle anderen und nicht gut genug zu fühlen. Und diese Wahrnehmung besteht bei einem Großteil der Leute fort.

Mein Freund, ich spreche nun schon ein Vierteljahrhundert über Beziehungen und wie man zu einer gelungenen Beziehung kommt. Das ist eines der häufigsten Themen, zu dem Fragen gestellt werden, weil es anscheinend so schwer ist, eine dauernde Beziehung zu erschaffen.

Unabhängig davon, was ich auch immer zu diesem Thema gesagt habe, bestand bis zu diesem Zeitpunkt, wo Leute sich nun mit dieser Situation auseinandersetzen können, irgendwie wenig Aussicht, was auch immer ich ihnen gesagt habe, gut umsetzen zu können. Jetzt aber können sie diese Information nutzen, wenn sie sich einmal mit ihrem eigenen Verhalten auseinandersetzen und diese Einflüsse erkennen.

Es ist erstaunlich wie stark der Einfluss war. Die größte Schwierigkeit liegt darin, dass viele der Einflüsse, die aus diesen Trauma-Generationen heraus entstanden sind, als gut wahrgenommen werden.

ANON: Ah.

ELIAS: Das ist eine bedeutsame Verwicklung– wie ihr es nennt.

ANON: Könntest du ein Beispiel dafür geben, Elias?

ELIAS: Sicher. Es gibt viele. Übererfüllung und überdurchschnittliche Leistung und daher sehr erfolgreich im Geschäftsleben zu sein – sehr viele Personen dieser beiden Generationen auf der ganzen Welt sind sehr erfolgreich und kreativ gewesen, haben Reichtümer angehäuft oder waren auf den Universitäten ungeheuer erfolgreich. Die Schwierigkeit damit besteht darin, dass sie das selbst als ausgezeichnet wahrnehmen, aber sie sind trotzdem auch distanziert und getrennt. Sie wissen nicht, wie sie sich miteinander oder mit anderen auf der Gefühlsebene verbinden können. Sie haben oder hatten keine Empathie, weil so viele von ihnen sich nicht an ihre eigenen Erfahrungen erinnern können. Man hat Empathie, wenn man zu etwas oder zu jemandem in Bezug treten kann, wenn man eine Erfahrung gemacht hat, die man in Bezug zu etwas oder jemandem setzen kann. Das ermöglicht euch Empathie. Wenn man keinen Bezugsrahmen hat in Bezug auf eine Erfahrung oder ein Verhalten, dann kann man nicht empathisch sein. Diese zwei Generationen haben eine beschädigte Empathie – nicht, dass das nicht geheilt werden könnte, aber sie haben sie so lange Zeit in ihrem Leben nicht zum Ausdruck gebracht.

Deswegen haben sie sich von vielen ihrer eigenen Gefühle distanziert – nicht von allen, aber den meisten. Sie haben ihre eigenen Gefühle sehr gedämpft, was nicht heißt, dass sie nichts fühlen, aber dass sie ihre eigenen Gefühle nur sehr beschränkt erleben.

Deswegen glauben sie, dass es ihnen gut geht, dass alles in ihrem Leben zum Besten steht, und fragen sich nur, warum sie Schwierigkeiten mit Beziehungen haben, aber sonst geht es ihnen gut, sie sind erfolgreich, machen das Richtige und halten ihre Leben für erfüllend. Es gibt für sie keinen Grund, warum sie etwas Unangenehmes aus der Vergangenheit ausgraben sollten, weil bis jetzt alles gut gemacht haben – aber das haben sie nicht.

Sie haben nicht nur Beziehungsschwierigkeiten. Wie gesagt betrifft es nicht nur Partnerschaften, sondern alle Arten von Beziehung. Sie haben Schwierigkeiten mit der Familie, mit den Kindern, miteinander, mit Freundschaften.

Sie haben auch Schwierigkeiten damit, Annehmen zu verstehen. Deswegen gibt es so viele Wiederholungen in der von mir im letzten Vierteljahrhundert angebotenen Information, weil viele Personen vieles nicht annehmen können und nicht damit aufhören können Vorwürfe zu machen. Warum? Weil sie sich nicht mit dem eigenen Trauma befasst haben und es eine gewaltige zurückgehaltene Energie gibt, die sich angesammelt hat, mit der man sich sehr viele Jahre lang nicht auseinandergesetzt hat. Und diese Energie ist wirklich giftig.

So erfolgreich eine Person auch sein mag, etwas fehlt immer. Das sind zwei Generationen des Nicht-Genug-Habens. Sich bemühen und streben und sich anstrengen – so viel sie auch erreichen, es ist nie genug. So viel sie auch tun, so viel Geld sie auch verdienen, so sehr sie sich einsetzen, es ist nie genug. Sie müssen mehr tun. Es gibt immer einen Antrieb. Es gibt immer diesen Druck.

ANON: Ja.

ELIAS: Es fehlt immer etwas.

ANON: Ich erkenne das. Ich möchte dich etwas fragen, weil ich so erstaunt war, wie viele Leute blockierte Erinnerungen haben, weil sie ihren Partner betrogen haben. Glaubst du, dass es hilft, wenn ich das auch anspreche? Ist der Einfluss dieser blockierten Erinnerungen auf Beziehungen so dramatisch wie im Fall von Trauma? Ich bin mir nicht sicher, ob es nötig ist, diese blockierten Erinnerungen an Seitensprünge anzusprechen. Was meinst du, Elias?

ELIAS: Ja, es kann von Vorteil sein. Ich möchte noch einmal sagen, dass es nicht darum geht, alle Blockaden aufzuheben. Es genügt, wenn die Person ein bis drei wieder erinnert, das reicht. Es ist nicht wichtig, dass jede Person jede Erinnerung wachruft und jede einzelne Erfahrung wieder erlebt, die sie in ihrer Kindheit und Jugend gemacht hat. Wenige reichen aus, solange sie genügend erinnern, dass sie einen guten Überblick über ihre Erfahrungen haben.

ANON: Gut.

ELIAS: Ein wichtiger Punkt: Wenn eine Person eine bestimmte Erinnerung hat, die weiterhin Schwierigkeiten macht und das eigene Verhalten beeinflusst, dann ist es wichtig, diese wieder zu erinnern, zusätzlich zu dem, was sie sonst noch gemacht haben. Sie erkennt das, weil sie sich wiederholendes eigenes Verhalten sehen kann, das sie anscheinend nicht ändern kann. Was auch immer sie versucht und tut, das Verhalten besteht fort und sie kann es nicht ändern. Das ist ein Indikator dafür, dass eine bestimmte Erinnerung blockiert ist, mit der wichtige Einflüsse verknüpft sind.

ANON: Da gibt es die Freundin, über die wir gesprochen haben, die von dem Buben aus der Nachbarschaft missbraucht wurde. Vor kurzem hat sie gesagt, dass sie sich in Baderäumen immer weniger wohl fühlt. Ich glaube, dass das von diesem Missbrauch kommt.

ELIAS: Richtig.

ANON: Also öffnet sie sich wirklich? Sie bemerkt schon einige irgendwie sonderbaren Dinge, die geschehen, nicht wahr?

ELIAS: Ja. Du kannst bei anderen Personen bemerken, was ein weiteres Teil oder eine andere Art des Ausdrucks sein kann, dass eine Person sich vielleicht nicht erinnern kann und vielleicht ein immer wieder auftretendes Verhalten bemerkt, das sie hat, z.B. dass sie zum Beispiel sagt, dass sie mit bestimmten Handlungen Schwierigkeiten hatte. Nehmen wir an, dass sie nicht auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs mitfahren können, und dass sie sich dessen seit Jahren bewusst sind, aber nicht wissen, warum. Oder dass sie enorme Schwierigkeiten haben, in der Gegenwart eines anderen Menschen zu sein, der irritiert oder frustriert ist. Oder dass sie nicht in der Gegenwart von jemandem sein können, der schreit - und es muss nicht aus Wut geschrien werden, es könnte auch in einer Menschenmenge geschrien werden. Es könnte bei einer Sportveranstaltung sein, und die Leute feuern ein Team an. Es spielt keine Rolle, ob das Geschrei fröhlich, wütend oder frustriert ist; sie können nicht in der Gegenwart von jemandem sein, der seine Stimme erhebt. Und sie können sich dessen schon lange Zeit bewusst sein. Sie sind sich vielleicht bewusst, dass sie schon jahrelang nicht mit großer Lautstärke umgehen können, aber sie wissen nicht, warum.

ANON: Ja. Das ist dann bestimmt etwas, in das man eintauchen muss, um zu entdecken was dahintersteckt.

ELIAS: Richtig.

ANON: Es gibt so viele Informationen. Ich verwende seit kurzem mehr und mehr die Metapher eines riesigen Labyrinths, in dem sich meine Kunden bewegen, aber den Ausgang nicht finden können, sondern sich eher in dem riesigen Labyrinth verirren. Das Labyrinth ist der Einfluss von Anhängseln von Traumata, die sie noch nicht angesprochen haben und die sie nicht sehen. Meine Dienstleistung besteht also darin, sie aus der Verwirrung zu befreien, indem ich ihnen helfe, die Anhängsel zu erkennen. Ich beschreibe es so, dass ich ihnen eine Karte dieses Labyrinths anbiete. Und es ist klar, dass ich sie nicht aus dem Labyrinth herausbefördere, sondern dass sie selbst hinausgehen müssen, aber jetzt haben sie eine Karte des Labyrinths und wissen, wie sie sich orientieren und den Ausgang finden können. Hältst du das für eine gute Metapher, um deutlich zu machen, was ich ihnen anbiete und was ich nicht für sie tun kann, Elias?

ELIAS: Ja. Und ich würde anerkennen, dass das definitiv hilfreich ist. Und dabei hast du Recht, dass du sie nicht herausführst - sie müssen selbst hinausgehen. Aber wenn sie Wegweiser haben und wenn sie eine Karte haben, kann das ungeheuer hilfreich sein.

ANON: Ja, einige Leute haben Probleme, es zu verstehen, aber ich vermute, es liegt daran, dass sie dieses Anhängsel nicht wirklich mit einem Labyrinth verbinden, aber eigentlich kommt das daher, dass man herumläuft und nie den Ausgang findet, weißt du?

ELIAS: Richtig. Und insofern ist dies auch etwas, das viel Geduld von dir verlangt, weil es für eine Person lange dauern kann, bis etwas erkannt wird. Und noch schwieriger sein kann, - es wichtig ist, sich daran zu erinnern - dass die Assoziationen der Personen als Kinder gemacht wurden, und Kinder denken nicht in der gleichen Weise, wie Erwachsene denken. Deshalb bilden sie Assoziationen, und es ist für einen Erwachsenen vielleicht nicht so klar, was diese Assoziation bedeutet.

Angenommen, eine Person hat Schwierigkeiten, auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs zu sitzen. Es kann sein, dass diesem Individuum auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs nichts passiert ist, aber es kann sein, dass es als Kind eine Assoziation gebildet hat, dass es nicht sicher ist, auf dem Rücksitz zu sitzen oder hinter jemandem zu sein. Sie könnten tatsächlich Erfahrungen gemacht haben, die eher damit verbunden sind, in einer bestimmten Position zu sein, nämlich hinter jemandem zu sein. Sie können Erfahrungen haben, in denen ein Erwachsener sie als Kind missbraucht hat, als er sie hinter sich fand. Aber es muss nichts mit einem Fahrzeug zu tun haben.

ANON: Ah, ja.

ELIAS: Aber in einem Fahrzeug, wenn das Kind auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs sitzt, kann es nicht weg. Es hat keinen Ausweg. Es kann nicht entkommen. Sie sind ständig in der Position hinter dem Erwachsenen. Das kann der Grund dafür sein, dass sie diese Assoziation machen.
Ein Kind, das etwas mit Schreien assoziiert, und bei dem es keine Rolle spielt, ob es aufgeregtes, glückliches oder wütendes Schreien ist, sondern bei dem ihm die Lautstärke Angst macht, da hat das möglicherweise nichts mit Schreien zu tun. Das kann das sein, was die Person als Kind mit etwas Extremem assoziiert.

Es kann herausfordernd und schwierig sein, nicht nur für das Individuum, das versucht, diese Traumata zu entdecken und das Trauma mit dem Gefühl zu verbinden, um es heilen zu können, sondern es kann auch für das Individuum in deiner Position eine Herausforderung sein, weil du dabei nicht immer für bare Münze nehmen kannst, was das Trauma gewesen sein könnte, weil es vielleicht nicht so offensichtlich ist, wie du meinst, und dass es vielleicht nicht das ist, was es zu sein scheint. Es ist so, wie das Kind eine Erfahrung interpretiert hat.
(Persönliche Information weggelassen.)

Und für jemanden wie dich ist es eine Herausforderung, anzuerkennen, dass man interpretieren muss, was dieses Kind erlebt hat, und nicht nur, was die automatische Assoziation als Erwachsener sein könnte. Ich anerkenne sehr, dass du das tust.
(Persönliche Information weggelassen.)

ANON: (Seufzt) Ich habe ein paar kurze Fragen für eine neue Klientin in Australien. Sie hat mit einer Menge Schuldgefühle zu kämpfen und hat das Gefühl, dass was auch immer sie tut, falsch ist. Wenn andere leiden und sie sich gut fühlt oder andere weniger Geld als sie haben, fühlt sie sich schuldig. Eigentlich ist es nie genug, was sie tut, und sie kann auf ihre eigenen Entscheidungen nicht vertrauen. Es scheint mir, dass alles sehr miteinander verwoben ist, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob es sich tatsächlich um ein einziges Anhängsel handelt oder ob ich es tatsächlich mit zwei Anhängseln zu tun habe. Könntest du mir da ein wenig helfen und mir sagen, welches Anhängsel wahrscheinlich das wichtigere ist?

ELIAS: Wiederhole ihre Beschreibung. Es gab da eine Interferenz.

ANON: Okay, sie hat mit einer Menge Schuldgefühle zu kämpfen, und sie hat das Gefühl, dass, was auch immer sie tut, falsch ist. Z.B., wenn andere leiden und sie sich gut fühlt, sie Geld hat und andere weniger haben, und dass es eigentlich nie genug ist, was sie tut, und sie traut ihren eigenen Entscheidungen nicht. Ich habe das Gefühl, dass vielleicht sogar zwei Anhängsel dahinterstecken, oder es gibt ein Anhängsel und es verzweigt sich so, dass ich ein Problem damit habe, es zu benennen. Ich möchte dich also fragen, ob du mir eine genaue Formulierung oder Einschätzung geben könntest, um welche Art von Anhängsel es sich handelt.

ELIAS: Ich würde sagen, du hast Recht. Es gibt mehr als eines. Es gibt eines, das mit Religion zu tun hat.

ANON: Oh!

ELIAS: Das hat damit zu tun, dass Verzicht adelt.

ANON: Wow.

ELIAS: Dass es spiritueller, edler ist, weniger zu haben und nicht mehr zu wollen, dass eigentlich nicht genug von etwas haben, für besser und spiritueller gehalten wird.

ANON: Wow.

ELIAS: Es geht in eine ähnliche Richtung wie das Bemühen und der Kampf, dass es als besser angesehen wird, sich Mühe zu geben, und dass man, wenn man leidet, spiritueller, ehrenhafter, edler und gottgefälliger ist.

ANON: Oh mein Gott!

ELIAS: Und da gibt es noch den zweiten Faktor, nämlich die Einflüsse der Menschen um sie herum, die nicht notwendigerweise religiös motiviert sind, sondern einfach zum Ausdruck bringen, wenn der Einzelne, selbst als Kind, etwas erreichen will - nicht, dass es keine Errungenschaft geben sollte. Das war sehr häufig der Fall, diese ungeheuer gegensätzlichen Botschaften, die diesen Kindern vermittelt wurden: dass man erfolgreich sein soll, dass man Gewinn machen soll, etwas erreichen soll, ABER man soll das alles auch nicht. oder man soll darüber nicht reden und sich niemals für etwas loben.

ANON: Wow.

ELIAS: Denn dann ist man prahlerisch und hochmütig, und das ist schlecht. Und wenn man mehr hat als jemand anderer, dann ist das auch schlecht, weil man alles, was man mehr hat, weggeben soll. Man soll nur so viel haben, wie man braucht, und nicht mehr.

ANON: Mein Gott. Das hat sie wohl irgendwie beeinflusst.

ELIAS: Auf jeden Fall. Deshalb kann das sehr schwierig sein, denn selbst wenn die Person erfolgreich ist und zu Wohlstand kommt, fühlt sie sich schuldig, das erreicht zu haben.

ANON: Ja. Das stimmt. Würdest du mir zustimmen, dass ich das eine Anhängsel nicht wirklich entwirren kann, ohne auch das andere anzusprechen? Ich muss beide gleichzeitig ansprechen, wie es scheint?

ELIAS: Ja. Ich würde zustimmen.

ANON: Und kannst du die Eindrücke ihrer Tochter bestätigen: Gramada, Vold, intermediate, emotional, final, not dispersed?

ELIAS: Ja.

ANON: Und kannst du mir ihren Wesensnamen nennen?

ELIAS: Einen Moment. (Pause) Essence-Name: Lark, L-A-R-K.

ANON: Oh! Danke.

Ich habe in einer alten Sitzung Informationen gefunden, die du meiner Partnerin gegeben hast, dass sich Gefühle in unserem Körper bewegen und dass sich dessen eigentlich niemand wirklich bewusst ist. Ich wurde neugierig und vertiefte mich darin. Und ich sehe ein großes Potenzial, das in der Heilung eingesetzt werden kann, und ich sah, dass man, um den größten Nutzen zu erzielen, verschiedene Gefühle in verschiedene Teile des Körpers bewegen muss. Kannst du dazu ein wenig mehr sagen, Elias?

ELIAS: Ich würde zustimmen und sagen, dass das von der Situation abhängt. Nenne ein Beispiel.

ANON: Nun, ich hatte das Gefühl, dass diese Information, dass sich Gefühle bewegen und dass sich fast niemand dessen bewusst ist, ein großes Potenzial birgt, wenn man sie tatsächlich zur Heilung von Menschen einsetzt. Und selbst bei diesem Traumata und diesen blockierten Erinnerungen, wenn man sich dessen bewusst ist, was man tut, kann man dieses Verschieben von Gefühlen tatsächlich mit Absicht nutzen. Es kann ungeheuer nützlich sein. Also, ich habe keinen Fall. Ich habe einfach nur die Basis dafür bereitet, weißt du?

ELIAS: Ja. Ich würde bestimmt zustimmen.

Die Beispiele, die ich über Kinder und ihre Interpretation verwendet habe, können dafür als Beispiele dienen. Zum Zeitpunkt eines Traumas erlebt dieses Kind große Angst und es fürchtet vielleicht sogar um sein Leben. Aber dann erzeugt es eine Assoziation und bewegt - du hast Recht - diese Gefühle. Und das ist auch der Grund, warum es so wichtig ist, das Gefühl wieder mit der Erinnerung zu vereinen, um das zu heilen.
Aber ja, da hast du Recht, wenn man sehen kann, wohin sich das Gefühl bewegt hat, wie zum Beispiel das Kind, das Angst hat, hinten zu sein, und deshalb Angst hat, auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs zu sitzen. Dann kannst du sehen, dass die Angst - das Gefühl der Angst - in dieser Situation nicht unbedingt allumfassend ist; es ist vor ihnen. Deswegen nimmt es dieses Gefühl und gibt es an die Vorderseite seines Körpers. Daher ist die Angst wahrscheinlich um sein Gesicht herum zentriert, vor seinem Körper, vor seinem Kopf. Etwas, das es nicht sehen kann, wie sein eigenes Gesicht.

Oder jemand kann dieses Gefühl übersetzen und es in einen Bereich seines Körpers wie den Rücken oder die Schultern verlagern, wenn es ihm an Unterstützung fehlt oder wenn er ein Gefühl der Unterdrückung und des Niederdrückens erzeugt. Das kann in den Schultern festgehalten werden. Oder man verlagert das Gefühl auf etwas wie die Füße, womit man das Gefühl, nicht entkommen zu können, sich nicht schnell genug bewegen zu können, übersetzt und dadurch Schmerzen in den Füßen hat. Man erzeugt ein Gefühl.

Und das ist auch ein weiterer wichtiger Punkt, nämlich dass sehr viele dieser Personen außergewöhnlich oft Gefühle in körperliche Empfindungen verwandeln. Kinder verstehen emotionale Gefühlsäußerungen nicht ganz. Wie ich schon oft gesagt habe, verstehen Kinder das Konzept von richtig und falsch erst als Jugendliche. Sie haben immer noch keine wirklich funktionierende Idee und kein Verständnis für das Konzept von richtig und falsch. Sie haben ein klares Verständnis der Konsequenzen, aber nicht warum. Und der Grund dafür ist, dass sie noch keine funktionierende Wahrnehmung von Konstrukten haben. Und was sind Konstrukte? All die Gründe, warum etwas so ist, wie es ist.

ANON: Okay.

ELIAS: Das ist der Grund dafür, dass sie Recht und Unrecht noch nicht ganz verstehen. Sie verstehen die Konsequenzen, aber sie verstehen nicht, warum es Konsequenzen gibt, weil sie noch nicht verstehen, warum etwas richtig und etwas falsch ist. Sie denken nicht in dieser Art von abstrakten Begriffen, in denen sie die emotionalen Gefühle verstehen können; deshalb übersetzen sie sie in körperliche Gefühle. Und Kinder werden krank, oder sie erzeugen körperliche Manifestationen oder sie verletzen sich selbst, und sie verstehen körperliche Empfindungen besser als emotionale Empfindungen.

Und denk daran: Das spielt keine Rolle, denn ALLE Empfindungen werden vom Körper erzeugt.

ANON: Ja.

ELIAS: Ob sie nun physisch oder emotional sind, sie werden alle vom Körperbewusstsein erzeugt. Damit hast du Recht, wenn es ein emotionales Gefühl gibt, das man nicht versteht, ist es äußerst üblich, dass man es in seinem Körper bewegt.

ANON: Ah. Okay.

ELIAS: Man könnte das also tatsächlich in Bezug auf körperliche Gefühle und körperliche Ausdrucksformen und das, was das Körperbewusstsein tut, finden.

ANON: Also, Elias, wenn ich dich richtig verstehe, lohnt es sich, tiefer in die Sache einzutauchen, dass sich Gefühle im Inneren bewegen und welche Faktoren sie beeinflussen? Es gibt also ein großes Potential?

ELIAS: Ja. Ich stimme dir zu. Auf jeden Fall.

ANON: Und bis jetzt haben sich die Leute noch nicht wirklich -

ELIAS: [Unhörbar] … nützlich für dich, um dir zu helfen, besser zu erkennen, was geschehen ist und das Trauma besser einschätzen zu können und wie du es behandeln kannst.

ANON: Ja. Das möchte ich tun, denn... Hast du mir eigentlich den Anstoß gegeben, diese Informationen nachzuschlagen, mein Freund?

ELIAS: Sag es noch einmal.

ANON: Hast du mir den Anstoß gegeben, das nachzuschlagen? Dieses Bewegen... diese Gefühle, die sich im Körper bewegen?

ELIAS: Ja.

ANON: Gut.

ELIAS: Denn das könnte sehr hilfreich sein.

ANON: Mein Partner hat eine Frage.

ELIAS: Das ist ein Beispiel dafür, dass wir mit unserem Beispiel des Individuums, das Angst auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs hat, noch einen Schritt weiter gehen können. Man sagt dir gegenüber vielleicht, dass sie das für ein separates Thema halten. Sie kommen vielleicht zu dir und sagen: "Ich habe eine ungeheure Angst davor, auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs zu sitzen. Ich kann nicht auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs fahren. UND ich habe noch ein anderes Problem, das ich ansprechen möchte. Ich scheine Schwierigkeiten mit meiner Haut zu haben. Und ich habe diese Ausschläge auf meinem Gesicht, und ich kann tun, was ich will oder welche Produkte ich auch benutze, es geht nicht weg".

Nun, die Person spricht zu dir, als ob das zwei völlig verschiedene Themen wären, wenn in Wirklichkeit, wenn du das Gefühl sich bewegen siehst und erkennst, wie sich ein Gefühl in eine physische Manifestation verwandelt, und dann auch noch, wie ein Kind eine Situation übersetzt, dann hast du die Situation, dass die Person Angst davor hat, hinter jemandem zu sein.

Und wie übersetzt sich das in Bezug auf das Fahrzeug? Weil seine Wahrnehmung direkt vor ihm liegt. Die Angst ist vor ihm. Im Körper ist es also das Gesicht, weil es sein eigenes Gesicht nicht sehen kann. Es wird als physische Energie und physisches Gefühl zum Kopf und ins Gesicht verschoben. Was wäre eine Übersetzung davon? Eine Irritation des Gesichts und tatsächliche körperliche Ausschläge im Gesicht zu erzeugen. Daher ist ALLES miteinander verbunden.

ANON: Wow. Es ist wirklich schwierig, das herauszufinden. Ich meine, entweder muss man die Energie sehr klar sehen oder man muss seine Intuition einsetzen, und das kann als Antwort dienen.

ELIAS: Dem stimme ich zu.

ANON: (Seufzt) Ich habe noch eine letzte Frage für meinen Partner, bevor wir zum Ende kommen. Sie hatte gerade ihre erste Knieklopfsitzung mit einem Klienten. Wir waren zumindest teilweise erfolgreich. Sie hatte keine Erinnerungen mehr, sondern ein entferntes Gefühl der Angst, dem sie folgte. Meine Partnerin machte fünf Runden mit der Klientin. Sie war die ganze Zeit bei ihr. Und sie zeigte ihr den Ausgangspunkt als sie fünf Jahre alt war, und dann fuhr sie fort, und mein Partner stellte ihr Fragen, und sie kamen jedes Mal zu mehr Informationen. Beim letzten Mal fragten sie dich [nach der Bereitschaft dieser Klientin], und du sagtest, sie sei nicht bereit. Ist sie jetzt bereit? Und wie erfolgreich war meine Partnerin mit der Sitzung?

ELIAS: Ich würde sagen, sie ist jetzt eher bereit. Ich möchte dich auch warnen. Denke daran: Wenn du diese Methode anwendest, ist es äußerst wichtig, dass du dir der Zeit ganz bewusst bist, dass die gesamte Übung und die Auseinandersetzung damit mit einer Person nicht länger als fünfzehn Minuten dauern sollte.

ANON: Oh.

ELIAS: Weil es kontraproduktiv und sogar schädlich sein kann, wenn du dir zu viel Zeit nimmst. Jede Sitzung mit einer Person, die diese Übung mit dem Klopfen durchführt, sollte nicht länger als fünfzehn Minuten dauern.

ANON: Wow.

ELIAS: Vom Anfang bis zum Ende.

ANON: Okay.

ELIAS: Nun, ich würde sagen, ja, das kann sehr hilfreich sein, und ich würde sagen, dass die Person offener dafür geworden ist, und deshalb kann das nützlich und hilfreich sein. Deshalb würde ich dich dazu ermutigen.

ANON: Gut. Wir müssen aufhören, und wir werden morgen eine weitere Sitzung abhalten. Ich meine, es gibt so viele Informationen zu diesen verborgenen Einflüssen, Elias. Es ist unglaublich, weißt du?

ELIAS: Ich verstehe.

Ich möchte dich außerordentlich ermutigen, mein Freund. Und ich möchte dir auch sagen, dass ich dir fortwährend meine Energie als Unterstützung gebe.

ANON: Ich danke dir.

ELIAS: In wunderbarer Liebe, wie immer, bis zu unserem nächsten Treffen, au revoir.

ANON: Au revoir, Elias.

(Elias geht nach 1 Stunde 18 Minuten ab)

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