Session 202010242
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Interconnectedness

Topics:

Verbundenheit

Samstag, 24. Oktober 2020 (Gruppe/ Hinsdale, New Hampshire)

Teilnehmer: Mary (Michael), Ann (Vivette), Cathy (Shynla), Christina (Melian), Denise (Azura), Eric (Doren), Ivan K., Jean (Lyla), Jim O., John (Lonn), John (Rrussell), Karen (Turell), Katie (Muriel), Kenny G. (Marcel), Leonor (Kitzell), Lynda (Ruther), Marcos (Marta), Mark (Liam), Melissa (Leah), Ron (Olivia), Sandra (Atafah), Val (Atticus) und Veronica (Amadis)

„Sei wunderbar dir gegenüber und miteinander, und denk an das Zauberwort: Zusammenarbeit.“

ELIAS: Guten Tag! (Die Gruppe applaudiert, schreit und jubelt; einige Teilnehmer rufen gemeinsam: „Fröhliche 25, du lebst nicht aber du tanzt immer noch! you’re not alive but you still jive!) Gut. Danke. (Gruppengelächter und Elias lacht) Ein Vierteljahrhundert.

Jetzt zu diesem Zeitpunkt werden wir Im-Fluss-Sein und Verbundenheit besprechen, und was euch davon abhält, Verbundenheit zu leben, die automatischen Teile, die ihr vielleicht gar nicht seht, die euch von der Verbundenheit oder der Verwirklichung der Verbundenheit abhalten.

Ihr alle seid emsig in Richtung eurer individuellen Bewusstseinserweiterung unterwegs und steht nun an der Schwelle Verbundenheit wirklich zu erfahren und Wirklichkeit werden zu lassen. Wie ich vor kurzem in unserer Internetgruppe gesagt habe, besteht Verbundenheit nicht darin, sich mit einem Baum, einem Felsen, einer Wolke oder der Erde ganz allgemein zu verbinden; es ist die Anerkennung von allem und wie es fließt, und wie alles von einem ins andere und das nächste und das nächste übergeht und wie alles miteinander verbunden ist. Davon habe ich mit euch allen nun schon einige Zeit gesprochen, aber jetzt beginnt ihr damit, das wirklich zu sehen, oder seid gerade dabei es zu sehen und werft damit einen flüchtigen Blick auf die Verbundenheit in euren eigenen Erfahrungen, in eurem eigenen Leben. Wie die Erfahrungen in eurem Leben miteinander verbunden sind, ungeachtet der Unterschiedlichkeit der Themen, weil es nicht auf die Themen ankommt. In einem Augenblick macht ihr vielleicht etwas und im nächsten Moment etwas ganz anderes, aber alles fließt zusammen, wenn ihr das zulasst. Oder ihr bewegt euch ohne dieses Bewusstsein in der Art von Stopp - Start, Stopp - Start, Stopp - Start und erkennt nicht, wie verbunden alles ist. Wenn ihr das nicht bemerkt, habt ihr nicht genügend Information, um bewusste Entscheidungen in die für euch beste Richtung zu treffen - und deswegen auch sich auswirkend auf alle anderen.

Wenn man die Verbundenheit erkennt und auch wie alles ineinander fließt, kann man nicht nur Entscheidungen treffen, die von einem selbst bestimmt und einen selbst aufbauend und zu deinem Besten sind, dann lässt einen das auch das Gesamtbild seiner Welt, seines Lebens sehen und wie man über das, was man sieht, hinausgeht und man sich wirklich viel weiter auswirkt, als man meint, und dass man sich wirklich dauernd auf andere Personen auswirkt und Situationen beeinflusst.

Und je bewusster du bist und je mehr du dich der Verbundenheit – nicht der mit anderen Leuten sondern die Verbundenheit mit dir selbst und allem was du tust - bewusst bist, auch wenn du sie vielleicht nicht objektiv zu erkennen vermagst, umso mehr kannst du einen flüchtigen Blick darauf werfen, wie sich alles weiter und weiter nach außen hin auswirkt und andere Personen einbezieht und Themen und Situationen beeinflusst, die weit über das, was du dir vorstellen hättest können, hinausgehen, und wie viel Kraft du hast mit der Energie, die du besitzt.

Eines der größten Hindernisse Verbundenheit zu erleben sind die automatischen Barrieren, die du zwischen dir und dem Rest der Welt errichtest. Du erschaffst diese Barrieren ohne zu wissen, wie du das machst, oder dass du das bei vielen Gelegenheiten wegen früherer Einflüsse und früherer Lebenserfahrungen machst.

Es gibt zwei klar verschiedene Erfahrungsarten: die Erfahrungen, die ihr als Kinder macht und dann die Erfahrungen als Erwachsene.

Kinder sind unglaublich widerstandsfähig, trotzdem trägt man Erfahrungen und Trauma aus der Kindheit durch sein Leben, solange bis man sich damit befasst, und beeinflussen diese Erfahrungen. Die Traumata, die man als Erwachsener erleidet, sind in vieler Hinsicht schwieriger zu behandeln. Sie sind schwerer zu neutralisieren. Vor Traumata, die man als Erwachsener bekommt, kann man sich nicht durch Vergessen schützen, und weil man nicht vergisst, oder weil man sich ihrer bewusst bleibt, baut man Schutzschilde um sich herum auf, die undurchdringbar, schwer anzusprechen und noch schwerer zu beseitigen sind.

Die Traumata und Schwierigkeiten und Erfahrungen betreffend, die Kinder erleben, habe ich kürzlich darüber informiert, dass es in der gesamten Welt – nicht nur in eurem Land, sondern überall auf der ganzen Welt – zwei Generationen gibt, von denen ungefähr 70% Missbrauch als Kinder erfahren haben, was sich aus dem zweiten Weltkrieg heraus entwickelte.

Euer Zweiter Weltkrieg war eine heimtückische Zeit in eurer Geschichte. Sie war ganz anders als jede andere Zeit in eurer Geschichte, weil es dazu gekommen ist, dass zwei sehr wichtige Eigenschaften fehlten: Ehre die eine, und die Überzeugung, gerechtfertigt zu sein, die zweite.

Obwohl ich euch ziemlich viel über die Gefahren des absolut Recht-Habens gesagt habe, war es in eurer ganzen Geschichte immer sehr wichtig, im Krieg die Überzeugung zu haben, für eine gerechte Sache zu kämpfen. Und beide Seiten haben das in eurer ganzen Geschichte immer gehabt. In jedem Krieg in eurer Geschichte, vom Altertum angefangen bis zum Zweiten Weltkrieg, hatten alle Teilnehmer auf beiden Seiten - die Soldaten, die Befehlshaber die Überzeugung der Richtigkeit ihres Tuns und glaubten wirklich, dass sie im Recht sind, und für diese gerechtfertigte Sache kämpften sie.

Und sie hatten noch etwas außerordentlich wichtiges, nämlich Ehre. Beide Seiten jedes Krieges hatten immer diese Haltung und die Überzeugung der Ehrenhaftigkeit, die sie sogar dem Feind gegenüber hatten, wenn sie ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden. Das bedeutet, dass sie die Menschlichkeit ihres Feindes anerkannten. Auch in einer Person, die sie als ganz im Unrecht und als Feind ansahen, sahen sie einen Mitmenschen, einen Mann – weil bis vor kurzem, nur Männer im Krieg kämpften.

Mit der Anerkennung als Mitmenschen entwickelte sich in der ganzen Geschichte eine ganz andere Dynamik zwischen den Volkern. Und obwohl jeder Krieg zu Traumata bei fast allen Beteiligten führte, weil – was ihr alle nicht erfahren habt müssen – man kann kein Leben nehmen, ohne dass es eine Auswirkung auf einen hat; man kann nicht jemanden töten und nicht dadurch verändert werden. Das ist unmöglich. Wegen ihrer Überzeugung, gerechtfertigt und ehrenhaft zu handeln, haben die Soldaten, die Befehlshaber, jeder, der in diesen Kriegen kämpfte, bis zum Zweiten Weltkrieg zwar ihre Traumata während des Krieges erfahren, aber wenn sie dann nach Hause zurückkehrten, konnten sie sich wieder in ihre Gemeinschaften und ihre Familien integrieren.

Seit dem Zweiten Weltkrieg fehlen diese beiden Faktoren. Auf keiner Seite gab es die Überzeugung des Gerechtfertigt-Seins mehr, ganz im Gegensatz zu dem, was ihr vielleicht glaubt. Nicht einmal die Japaner und die Deutschen waren davon überzeugt, im Recht zu sein. Sie waren sich sicher, erobern und herrschen zu wollen, und der Rest der Welt verteidigte sich, aber keines der Völker war wirklich überzeugt, gerechtfertigt zu handeln, dass sie Recht in dem haben, wofür sie kämpfen. Ohne die Überzeugung im Recht zu sein, kämpft man nur aus Gegnerschaft. Es gibt nur Verteidigung. Auch die Völker, die ihr als Aggressoren anseht, die Italiener, die Deutschen, die Japaner waren in einer Verteidigungshaltung. Sie wollten erobern und herrschen, aber sie verteidigten ihre Gebiete und ihre Ideen. Sie hatten keine Ideale, sondern nur Ideen und Vorstellungen, was etwas ganz anderes ist.

Ehre fehlte auch. Es gab keine Ehrenhaftigkeit, weil es kein Gerechtfertigt-Sein gab. Es gab nur Abwehr. Und dabei wurde der Feind nicht als Mensch gesehen, von keiner Seite. Der Feind war kein Mensch.

Das ist wichtig, weil sich das nach dem Krieg fortsetzte und zwei Generationen hervorbrachte, die nicht als Menschen gesehen wurden. Zwei Generationen von Kindern, die als Besitz wahrgenommen wurden, die keinen anderen Zweck erfüllten als Besitz und Nachkommenschaft zu sein – keine Nachkommenschaft, die einen mit Stolz erfüllt, sondern nur um den Fortbestand zu sichern. Kinder hatten keinen anderen Zweck.

Tiere hatten eine größere Bedeutung. Der Familienhund war dazu da, das Haus zu bewachen. Die Katze hatte die Aufgabe, das Haus von kleinen Nagetieren freizuhalten. Sie erfüllten einen Zweck, deswegen wurden sie höher bewertet. Kinder waren mühsam, weil sie Aufmerksamkeit, Essen und Kleidung brauchten, deswegen waren sie eine Bürde. Sie produzierten nichts. Sie wurden nicht als Person angesehen, bevor sie erwachsen waren, und waren deswegen weniger wert als Menschen. Dann wurde man ein Mensch, eine Person, ein Individuum. Aber davor war man nur ein Besitz, mit dem die Individuen, die Eltern, machen konnten, was sie wollten.

Diese Kinder wurden zum Ventil des Traumas und der Wut einer ganzen Generation, die gräuliche Traumata und Folter im Krieg erlebten und kein Ventil dafür hatten. Sie kamen nach Hause, sie gliederten sich nicht in die Gemeinschaft und ihre Familien ein, sie isolierten sich selbst und ihre Familien und schufen zwei Generationen fürs Leben gezeichneter Personen.

Ich sage euch das alles, weil die meisten von euch in einem Alter sind, das in die beiden Generationen passt. Deswegen haben die meisten von euch einige Aspekte von Traumata in euren Leben, die sich auf euch euer ganzes Leben lang und damit auch euer Verhalten und eure Entscheidungen ausgewirkt haben, ob ihr euch dessen bewusst seid oder nicht. Das erzeugt die Schwierigkeiten, die ihr mit Beziehungen, mit eurer Arbeit, mit eurer Familie oder mit Geld habt.

Die Schwierigkeiten, die Personen haben und mit mir besprechen, kommen von ihren Erfahrungen. Diese Erfahrungen und das durch sie beeinflusste Verhalten wirken weiter.

Warum ist das von Belang? Es ist sehr relevant, weil es für euch fast unmöglich ist, dahin zu kommen, Verbundenheit zu erkennen und zu erleben, auch nicht mit euch selbst. Wenn ihr Schutzschilde um euch herumhabt, wenn ihr die Welt von euch fernhaltet oder euch isoliert, weil ihr nicht wisst, wie man miteinander umgeht, oder nicht wisst, wie ihr sein sollt.

Ein ungemein häufiges Verhalten – das fast jeder von euch erfahren hat -, das diese beiden Generationen haben, besteht darin, sich für andere verantwortlich zu fühlen, dass ihr darauf achten müsst, dass es allen gut geht, sie sicher und gesund sind – darauf habt ihr zu achten. Weil ihr das nicht bekommen habt, deswegen seid ihr verantwortlich dafür, das zu geben, oder euch darum zu kümmern. Sich darum zu kümmern kann viele Formen annehmen: es kann finanziell sein – nicht unbedingt, dass ihr selbst das Geld für andere habt, aber dass ihr anderen helft im Umgang mit Geld –jedenfalls seid ihr die, die sich bei anderen Leuten um alles kümmern müssen.

In diesen beiden Generationen wurden in euren Begriffen fast Ausgestoßene erschaffen. Das Bedürfnis wurde geschaffen, gebraucht zu werden, sodass viele sagen würden, dass die Grundlage einer Beziehung darin besteht gebraucht zu werden. Und viele glauben das. Und auch wenn sie das nicht sagen, so bringen sie in Taten zum Ausdruck, dass sie es brauchen, gebraucht zu werden.

Diese Verhaltensweisen errichten alle Schutzschilde. Sie erschaffen Barrieren. Wenn ihr dazu tendiert zu brauchen gebraucht zu werden, verhaltet ihr euch so, dass andere Leute abhängig werden. Ihr seid dann unabkömmlich, weil andere Personen von euch abhängig sind, was euch wichtig ist.

Ich bin voller Anerkennung von vielen von euch, die ihr diese eure Verhaltensweisen und Themen erkannt habt und angegangen seid, und erkennt, wie sehr sie euch beeinflussen. Damit könnt ihr anderen ein Beispiel sein, wie wenig das bringt. Und es ist nicht Liebe. Es bedeutet auch nicht, sich wirklich um jemanden zu kümmern. Es ist ein Bedürfnis, und ein Bedürfnis nützt niemandem von euch.

Seid euch alle meiner außerordentlichen Unterstützung gewiss, wenn ihr diese Einflüsse aus der Kindheit oder Jugend hinter euch lasst und in eine Richtung geht, wo ihr euch verbunden fühlen könnt und euren wunderbaren Fluss erkennen könnt und wie besonders er ist, wie sehr ihr durch ihn in die Lage versetzt werdet, wirklich zu wählen, was ihr wählen wollt – dass ihr wählen könnt, was ihr fühlen wollt, was ihr tun wollt und was und wen ihr mit einbeziehen wollt. Ihr könnt das alles bewusst wählen, und damit eure Stärke erleben und alle um euch herum bestärken, weil ihr alle wirklich so glorreich seid.

Ich lade euch jetzt alle ein, Fragen zu stellen, was ihr in euren Erfahrungen erkennt, das die größten Schwierigkeiten macht? Was erkennt ihr da oder fragt ihr euch?

JEAN: Ich habe eine entsprechende Frage. Zu Verhaltensweisen in meiner Kindheit, die du mit mir besprochen hast, und wie ich Sachen auf Tiere übertragen habe, könnte man sagen, dass mein Thema „Oh, diese Tiere brauchen mich!“ zu dem gehört, was du erklärt hast?

ELIAS: Auf jeden Fall.

JEAN: Könntest du dazu noch etwas sagen?

ELIAS: Ich würde sagen, dass das offensichtlich ist, speziell was die Anzahl betrifft.

JEAN: (Lacht, zur Gruppe:) Ich habe 20 Katzen. Und ich hatte 20 Pferde.

ELIAS: Das ist ein starkes, offensichtliches Beispiel.

Und was geschieht da? Das füllt die Leere, die du erlebst, auf falsche Weise. Du hat diese Leere, die du nicht benennen kannst. Du weißt nicht, woher sie kommt, du weißt nicht, was du damit tun sollst.

Man hat eine Beziehung mit einer anderen Peron, man hat eine Partnerschaft, man hat einen Ehemann, eine Ehefrau und man hat immer noch diese Leere.

Was ist das? Es ist das Nicht-Mensch sein. Es ist das, was du in deiner ganzen Kindheit gesagt bekommen hat, dass du unwichtig bist, kein Mensch bist, deinen Eltern gehörst – sie besitzen dich.

Du erlebst in diesem Loch, das du fühlst, in dieser Leere, dass dieser Wert fehlt, den du versuchst aufzufüllen: „Ich bin wertvoll, ich bin wichtig, ich bin ein Individuum und ich bin der Mittelpunkt des Universums!“ Jedes Kind, das geboren wird, wird mit der angeborenen Wahrnehmung geboren: „Ich bin das Zentrum des Universums!“ Und natürlich ist man es, weil man die wichtigste Manifestation ist! Aber die Handlungen deiner Umgebung trichtern dir ein: „Nein, du bist es nicht. Du bist unwichtig. Du bist weniger wert als eine Katze oder ein Hund in unserem Haus, weil die einen Zweck erfüllen und du nicht. Du gehörst mir, du bist ein Besitz, du bist eine Bürde als Besitz, weil du nimmst, aber nichts gibst.“

Und jede Frustration, jede Angst, jede Irritation, die die Erwachsenen erlebten, wurde bei diesen Kindern ausgelassen.

Und deswegen ist das eine Manifestation – sozusagen ein Symptom – ein Hinweis, dass du viele Tiere hast, weil du dauernd diese Leere füllen willst. „Wenn sie mich brauchen – und das tun sie, weil ich für sie sorge, sie füttere, sie beherberge, für sie sorge – dann bin ich etwas wert, dann bin ich wichtig. Sie brauchen mich.“ Nein, du brauchst sie. Sie würden auf die eine oder andere Art überleben.

Das bedeutet nicht, dass sie dir nichts geben. Sie tun das, aber du beginnst zu bemerken, dass es nie genug ist, so viele du auch hast, so viel du ihnen auch gibst und so viel sie auch dir geben, es ist nicht genug. Es füllt nicht diese Leere, denn die Leere ist die resignierte Erkenntnis, dass „Ich bin nichts wert und ich bin unwichtig“ wahr sein muss. Ich bin nur eine Person, ich bin ganz allein. Was kann eine Person schon tun? Was ist überhaupt eine Person? Nichts. Wie sehr kann sich eine Person auswirken? Gar nicht.“

Ganz, ganz falsch! Eine Person ist gewaltig und wirkt unendlich weit und ist deswegen sehr wichtig. Trauma kann auf die verschiedenste Weise zum Ausdruck kommen, wie ich gesagt habe. Das ist ein Beispiel.

Das heißt nicht, dass ich dir oder jemandem anderen raten würde: „Wenn du dich mit dieser Situation auseinandersetzen willst, fahre gleich nach Hause und lasse alle Katzen frei und habe keine mehr.“ Das wäre lächerlich. Wichtig ist nicht, wie viele du hast, sondern warum, und dich damit zu befassen. Das heißt nicht, dass du etwas weggeben musst, das aus einem Problem heraus geboren wurde. Es heißt nur, das Thema anzugehen. Dann kannst du wirklich geben, auf eine Art, die nicht von dir abhängig macht.

JEAN: Weißt du, das ist interessant, dass du gesagt hast, dass der Familienhund wichtiger war. Ich wuchs in so einem Haushalt auf. Ich mag Hunde immer noch nicht. Ich mag Hunde wirklich nicht, und ich glaube, es ist so, weil meine Mutter den Hund viel mehr liebte als mich. Dauernd ging es so: „Greif sie nicht an! Geh nicht zu ihr! Lass sie in Ruhe!“ Und mit jedem Tier konnte sie eine Verbindung aufbauen, aber mit mir nicht.

LEONOR: Ich habe eine Frage, Elias. Wenn wir so über Assoziationen und Trauma und all das reden, wie kommt es, dass ich als Wesen (engl: essence, Seele) erlebe, wenn ich als Person sterbe, mich nicht an meinen Tod erinnern kann?

ELIAS: Um Trauma zu vermeiden. Das ist eine ausgezeichnete Frage. Und wenn wir heute über Trauma reden, das ist der Grund. Wenn eine Person stirbt, ist sie plötzlich im Nicht-Physischen und da gibt es eine Zeitspanne, in der sie weiter ihre gewohnte Welt, ihre Weltdarstellung (engl: objective imagery) erschafft. Sie setzt ihre Wahrnehmung fort. Und dabei erschafft sie in unterschiedlichem Zeit-Ausmaß weiter ihre Weltdarstellung, bis sie diese in Frage zu stellen beginnt und anfängt, sich an ihren Tod zu erinnern. Aber sie erinnert sich nicht sofort.

Wenn man plötzlich im Nicht-Physischen ist, nimmt man das auf die Welt gerichtete Bewusstsein mit, seine Wahrnehmung. Und stell dir dich in diesem Moment vor, du führst ein Gespräch mit mir in diesem Augenblick und im nächsten Augenblick bist du irgendwo, wo du nicht weißt, wie du hergekommen bist, und du bist dir plötzlich bewusst, dass du in einem Autounfall bei der Heimfahrt von diesem Treffen gestorben bist. Und du wärst sofort entsetzt, weil du plötzlich erkennst: „Ich lebe nicht mehr. Was ist mit den Leuten, die ich liebe? Wo sind sie?“ Es wäre sehr traumatisch.

LEONOR: Wäre es für den Fokus (die inkarnierte Person) oder für das Wesen traumatisch? Wer vermeidet das Trauma, der Fokus oder das Wesen?

ELIAS: Der Fokus, aber er ist vom Wesen nicht zu unterscheiden.

LEONOR: So als wäre meine Zehe (unhörbar) ich bin Wesen und meine Zehe ist einer meiner Fokusse, also ist meine Zehe (unhörbar)?

ELIAS: Ja.

LEONOR: Ja? Gut.

ELIAS: Ja. Weil man als Fokus einen Wachzustand und eine die objektive Wirklichkeit erzeugende Wahrnehmung hat (engl: perception). Als Wesen hat man keine Wahrnehmung. Man braucht keine Wahrnehmung, weil das eine objektive, physische Erscheinungsform, eine physische Funktion ist. Wenn man plötzlich ins Nicht-Physische übergeht, versetzt du dich, diese deine Person ins Nicht-Physische. Wenn du da deinen Tod sofort erinnern würdest, wäre das traumatisch. Aber nach einer gewissen Zeit, hast du schrittweise bemerkt, dass du nun Fähigkeiten hast, die du im physischen Fokus nicht hattest. Du merkst beispielsweise, dass diese Tante oder dieser Onkel, die du wirklich nicht mochtest und die immer wieder mit dir gestritten haben, jetzt mit allem, was du sagst, einverstanden sind, Du merkst, dass das merkwürdig ist und wozu dienen all diese komischen Löcher, durch die ich etwas hören und fühlen kann? Alles fängt an merkwürdig zu werden und je merkwürdiger es wird, umso mehr stellst du in Frage. Zu diesem Zeitpunkt hast du schon viel erforscht und schon mit dem, was du tun kannst, herumexperimentiert, daher hast du keine Angst mehr davor. Du kannst ohne Trampolin sieben Meter hoch springen. (Gelächter der Gruppe) Wenn du dich da an deinen Tod erinnerst, macht es dir nichts mehr aus, weil dir das erklärt: „Oh darum kann ich sieben Meter hoch springen. Deswegen bin ich in der Toskana, wenn ich nur daran denke dort hin zu fahren!“

So vermeidest du das Trauma und ängstigst dich nicht. Das ist der Grund. Schließlich legst du dein Wachbewusstsein und die Wahrnehmung ab und erlebst dich als Wesen.

LEONOR: Also verbindet man sich dann mit seinem ganzen Wesen? Als ganzes? Weil derzeit erfahre ich mein Wesen nicht, ich erlebe nur, wer ich jetzt bin. Es ist nur wenig Energie meines Wesens. Wäre es zu viel für mich, die Energie meines Wesens zu erleben?

ELIAS: Du könntest, und im Bewusstseinswandel geht ihr in diese Richtung. Darauf kommt es an! Darüber reden wir hier und jetzt, nämlich über Verbundenheit und warum ich gesagt habe, dass Verbundenheit nicht mit einem Baum oder der Erde allgemein verbunden zu sein bedeutet. Es geht um Verbundenheit mit DIR selbst, deinen Erfahrungen und wer du bist, und zu beginnen, die eigene Energie sehen zu können und wie alles zusammenfließt, und wie alles du selbst bist und du dich deswegen als Wesen erkennst, nicht nur als Fokus.

LEONOR: Danke, Elias.

ELIAS: Ja?

VERONICA: Elias, ich würde dieses Thema mir und meinen Kindern gerne näherbringen. Vor vielen Jahren, als ich meinen Zusammenbruch hatte, wurden meine Kinder sehr selbständig. Sie waren wegen meiner Krankheit dazu gezwungen. Jetzt geht es ihnen allen gut. Ich habe versucht, dass sie mich als Mutter akzeptieren, die nicht erfüllt hat, was von ihr erwartet wurde. Ich verzeihe. Ich benutze das Wort verzeihen, aber ich verstehe, dass sie getrennt von mir bleiben wollen, ihre eigenen Richtlinien haben, aber ich vermisse wirklich den Kontakt, weil ich sie wirklich liebe. Ich weiß gar nicht, wie sie jetzt sind, weil sie fernbleiben. Wir haben die Vorstellung von Freiheit. Irgendwie haben wir beide Seiten, die du vorgestellt hast, das Besitzen und das Ehren, aber sie ehren mich nicht, und ich spüre einen schrecklichen Verlust deswegen. Wie kann ich dieses Verlustgefühl loswerden, wo sie doch meine wunderbaren Kinder waren? Und sie sind meine wundervollen Kinder, aber nicht jetzt. (Pause) Es ist als wäre ich eine Mutter ohne Kinder. (Lacht)

ELIAS: Das erste ist zu verstehen, was ich gesagt habe. Du gehörst zur Kriegsgeneration. Nicht jeder hat in diesem Krieg gekämpft, nicht jeder dieser Generation machte traumatische Erfahrungen, aber die daraus resultierende Energie war so übermächtig, - sie umfasste die ganze Welt – ganz ähnlich wie die Energie jetzt, die sich auf die gesamte Welt auswirkt.

Deine Kinder sind in der Position der ersten Generation, die von dieser Energie betroffen wurde. Du hast deine eigenen Traumata in Bezug auf die überwältigenden Energien, Situationen und Erfahrungen, was in dem, das du Zusammenbruch nennst, mündete. Für deine Kinder war das dein Rückzug von ihnen, was sie so interpretierten, dass sie wertlos und unwichtig sind.

Ganz wichtig für die beiden Generationen nach deiner Kriegsgeneration ist es, keine Schuld zuzuweisen. Du bist auf der Seite, die die Schuld zugewiesen bekommt. Das ist sehr schmerzlich, und ganz unproduktiv und entzweit.

Was kannst du da tun? Du kannst ihre Entscheidungen nicht kontrollieren und du kannst nicht für sie entscheiden, so sehr du das auch willst. Aber du kannst dich ihnen ehrlich öffnen, wie auch immer du glaubst, dass sie es annehmen können oder zumindest damit sie es wissen, auch wenn sie es nicht verstehen wollen.

Du fährst fort damit, sie wirklich zu lieben. Sie werden es vielleicht erst erkennen, wenn du gestorben bist. Das ist möglich, weil wenn die Person weiter Schuld zuweist – für die ersten beiden Generationen, unter die die meisten der Anwesenden fallen, ist es ganz wichtig, keine Schuld zuzuweisen. Die Kriegsgeneration kann nichts dafür, dass die Energie so dominant war. Es ist nicht ihre Schuld, dass sie zwei Generationen von Kindern hatten, die unwichtig waren und nicht geschätzt wurden. Es geht nicht darum, sie zu entschuldigen, aber man muss erkennen, dass sie nicht schuldhaft gehandelt haben und es nicht ihre Schuld war.

Derzeit gibt es aber viele Leute, die immer noch Schuld zuweisen, und ich weiß, dass deine Kinder das in unterschiedlichem Ausmaß tun. Ich würde dir sagen, am wichtigsten für dich ist ,weiter ehrlich zum Ausdruck zu bringen, was du glaubst, was du fühlst, wie sehr du sie schätzt, wie sehr du sie liebst, ob sie es annehmen oder nicht. Im Wissen, dass du diese Gelegenheit nicht vorbeigehen hast lassen, weil das die Leere für dich füllt. Es ist nicht ihr Annehmen – obwohl das nett wäre. Die dauernde Schuldzuweisung durch dich in Übereinstimmung mit ihnen erzeugt diese Leere. Sie beschuldigen dich und du beschuldigst dich: „Ich hätte besser sein sollen. Ich hätte es besser machen sollen. Ich hätte mehr tun sollen.“ (Flüstert) Hör auf damit.

(Pause) Wir machen eine Pause. Ich werde gleich wieder mit euch zu tun haben.

(Die Pause beginnt nach 53 Minuten)

ELIAS: Wir machen weiter! Ihr könnt eure Fragen stellen. (Pause und Elias lacht)

KATIE: Gut, ich habe eine. Ich musste lachen, als du sagtest, für andere Verantwortung zu übernehmen als Beruf. Es ist wirklich meine Arbeit – ich mache das für meinen Lebensunterhalt. Wie soll ich damit umgehen?

ELIAS: Und was bedeutet das?

KATIE: Ich glaube, dass ich das aus dem Bedürfnis, gebraucht zu werden, heraus mache. Ich habe sicher diese Eigenschaft. Ich habe eine Geschichte davon in meinem ganzen Leben.

ELIAS: Und wie meinst du, dass das deine Arbeit ist?

KATIE: Ich werde dafür bezahlt. Ich betreue Personen in ihrer Wohnung.

ELIAS: Du kannst ein Betreuer sein ohne die Verantwortung für die anderen zu übernehmen.

KATIE: Ja.

ELIAS: Da gibt es einen Unterschied. Du kannst ein Betreuer sein, dich um Leute kümmern, jemanden pflegen und du kannst andere Leute unterstützen und keine Verantwortung für sie übernehmen und nicht meinen, dass du für ihre Entscheidungen verantwortlich bist und dass es besser ist, wenn du für sie entscheidest, statt sie für sich selbst, dass du es besser oder mehr weißt als sie oder deine Entscheidungen besser für sie sind als ihre eigenen. Damit erzeugst du eine Dynamik, in der die andere Person von dir abhängig wird, was einen Kreislauf des Brauchens erzeugt. Es führt dazu, dass du sie von dir abhängig zu sein brauchst, und sie brauchen dich, weil sie abhängig von dir sind und nicht selbst handeln können.

Ich verstehe, dass es manche Situationen gibt, wo einige Leute jemanden brauchen, der ihnen hilft, weil sie bestimmte Dinge nicht selbst tun oder nicht mehr tun können oder krank sind und auf Hilfe angewiesen sind. Das ist Anteilnahme und Hilfe. Damit setzt man sich nicht in eine Position, in der die eigene Vorgangsweise besser ist als ihre und du über sie bestimmst. Das bedeutet persönliche Verantwortung für eine andere Person übernehmen. Die meisten Leute tun das für Familienmitglieder, aber viele, die das mit Familienmitgliedern machen, tun das auch mit Freunden. Das erfolgt automatisch sobald du in jeder beliebigen Situation eine Person eine Entscheidung treffen siehst, stellst du fest: „Wenn du dies machst, ist es besser. Wenn du das machst und nicht das, was du tust, ist es effizienter,“ und damit was auch immer die Entscheidung einer Person ist, sie so beurteilst, dass deine Idee besser und effizienter für sie ist.

Was auch immer du für besser für eine andere Person hältst, basiert auf deinen Richtlinien und auf deiner Vorstellung, was wichtig für dich ist, nicht unbedingt was für die andere Person wichtig ist, sogar wenn es eine Situation ist, in der du wahrnimmst, dass sich die andere Person Leid zufügt.

Angenommen du hast mit einer anderen Person oder einem Familienmitglied zu tun, die übermäßig Drogen konsumieren und sich damit schaden und du dich einmischst und ihnen sagst, was besser für sie wäre. Du weißt nicht, worin ihre Werterfüllung besteht. Du weißt, was du für besser oder schlechter, gut oder schlecht, effizient und ineffizient hältst. Du kennst deine Einschätzung darüber und du hast deine Richtlinien, was gesund und ungesund ist. Das ist wichtig und richtig für dich, aber es ist nicht unbedingt richtig für eine andere Person, nicht einmal in Situationen, in denen du meinst, dass sich die andere Person selbst Leid zufügt. Die Person kann das vielleicht machen um etwas aus gutem Grund zu erfahren, auch wenn sie den Grund selbst noch nicht kennt, aber sie findet vielleicht heraus, was der Grund dafür ist.

Ich weiß, dass für viele von euch, „sich um jemanden kümmern“ bedeutet, seine Liebe zum Ausdruck zu bringen oder wie wichtig euch jemand ist. Wie sehr ihr jemanden liebt, wie wichtig euch jemand ist, zeigt sich nicht darin, dass ihr euch um diese Person kümmert. Es hängt davon ab, wie ihr das macht und was ihr tut, und welche Position ihr der Person anbietet. Wenn ihr euch um jemanden kümmert, fragt ihr euch, ob das zu seinem größten Nutzen ist?
Es kann euer Lebensunterhalt sein, es kann euer Beruf als Betreuer sein, was nicht heißt, dass ihr persönliche Verantwortung für die andere Person übernehmt. Wenn ihr euch um sie kümmert und sie auch respektiert und ehrt, auf sie hört und sie anerkennt, dann übernehmt ihr keine persönliche Verantwortung für sie und ihr unterstützt sie in ihren eigenen Entscheidungen und Fähigkeiten.

KATIE: Also geht es mehr darum unterstützend zu sein.

ELIAS: Bestimmt.

KATIE: Gut.

ELIAS: Und dich mitteilen. Wenn du die Linie überschreitest zur Sichtweise, dass deine Richtung besser ist, dass alles, was du sagst, besser ist, bringt ihr die andere Person dazu abhängig zu sein und dann fangt ihr an, persönliche Verantwortung zu übernehmen, was etwas anderes ist. Und das hilft weder euch noch der anderen Person.

Wenn euch eine andere Person wichtig ist, wollt ihr sie immer unterstützen. Ihr wollt sie immer anerkennen darin, wie wichtig und wertvoll sie sind und was sie alles beizutragen haben.

KATIE: Gut.

ELIAS: In welcher Art auch immer das sein mag. Jede Person, die in eurer Realität existiert hat einen Wert für sich in Bezug auf ihren Beitrag zu ihrer Welt. Wenn sie nichts zur Welt beitragen, wozu existieren sie dann? Das ist die allgemeine Wahrnehmung.

KATIE: Also, viele meiner Klienten sind Hospizpatienten. Sie machen sich bereit zu gehen. Und meistens wollen sie gehen.

ELIAS: Das heißt nicht, das sie nichts beigetragen haben.

KATIE: Richtig.

ELIAS: Sie haben vielleicht ihren Beitrag gemacht und jetzt bereiten sie sich darauf vor zu sterben, was akzeptabel ist. Da geht es um Anerkennung und darum, sie an ihren Wert und ihre Wichtigkeit zu erinnern, weil jede Person wichtig ist.

Es ist eine ausgezeichnete Frage und eine wichtige Unterscheidung, dass die tatsache, dass du eine Betreuerin bist, nicht notwendigerweise bedeutet, dass du persönliche Verantwortung für eine andere Person übernimmst.

KATIE: Wie gut mache ich das?

ELIAS: Sehr gut.

KATIE: Oh, gut! (Die Gruppe applaudiert und Elias lacht.)

KAREN: Elias, ich habe eine Frage.

ELIAS: Ja?

KAREN: Du hast über die Feinheiten gesprochen, wie sich die Leere in uns auswirkt, und dass es da viele verschiedene Arten gibt. Ich dachte, sich mit anderen vergleichen könnte eine davon sein.

ELIAS: Auf jeden Fall.

KAREN: Kannst du einen Überblick geben, wie sich diese Leere auswirkt über gegenseitige Abhängigkeit und sich vergleichen hinaus? Was kann man noch im Verhalten feststellen?

ELIAS: Gut. Danach streben, der Beste zu sein. Mehr als alle anderen leisten. (Die Gruppe lacht) In irgendetwas außerordentlich sein, aber nicht einfach, weil man es so gerne tut, sondern weil man außerordentlich sein muss, um der Welt zu zeigen, wie wichtig man ist.

Oder im Scheinwerferlicht stehen zu müssen. Es brauchen bemerkt zu werden. Es brauchen in allem, was man tut, anerkannt zu werden. Dass man wichtig sein muss, und dass man in jeder beliebigen Situation besonders wichtig sein muss. Wenn einer wichtiger oder mehr im Rampenlicht ist, muss man ihm das wegnehmen. Man ist gezwungen, das Licht auf einem selbst und von jemand anderem weg zu lenken.

Oder das Gegenteil: sich im Schatten verstecken, aber im Schatten unabkömmlich zu sein. Man braucht nicht das Rampenlicht, aber was auch immer du tust, man ist darauf angewiesen. Jemand oder etwas kann ohne dich nicht existieren, weil du vermittelst, wie wichtig und lebensnotwendig du für etwas bist.

Oder es kann sein, dass du besonders viel gibst, dass du immer jedem anderen etwas geben musst. Und du nichts annehmen kannst. Dass es schlecht ist, etwas anzunehmen. Dass du schlecht wärst, wenn du etwas annimmst. Du darfst nur geben.

Es kann sich darin zeigen, außerordentlich erfolgreich im Geschäftsleben sein zu müssen, dass eine Person sich über den Maßen antreibt, äußerst erfolgreich zu sein oder das meiste Geld zu verdienen. Geld ist ein wichtiges Thema, je mehr du hast, umso wichtiger und wertvoller bist du, und deswegen danach zu streben, so viel Geld wie möglich anzuhäufen.

Oder das Gegenteil: ein dauerndes Opfer zu sein und andere brauchen, die sich um einen kümmern, weil du allein nichts zustande bringst, weil du nie erfolgreich sein kannst, weil du nicht genug bist und es immer etwas gibt, das zu wenig ist.

Ein weiterer Aspekt – der sehr verbreitet ist – ist, dass man in allem zu wenig hat, dass nichts genügt. Was auch immer es ist, es ist zu wenig.

Unsichtbar sein wollen ist ein weiteres Symptom, nicht auf sich aufmerksam zu machen, und kleiner werden in der Gegenwart anderer Personen, sehr still zu sein, sich zurückzuziehen und keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Oder dauernd sehr die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Und als letztes: Recht haben zu müssen. (Die Gruppe schwätzt.) Dass du im Recht sein musst und bis zum Ende (Die Gruppe lacht.) diskutieren willst in Bezug auf deine Richtigkeit.

ANN: So jemanden kennen wir nicht. (Die Gruppe lacht.)

ELIAS: Und zu beweisen, dass man Recht hat und wie sehr man im Recht ist, und wie absolut gültig das ist, nicht in Frage gestellt werden kann, dass es keine Frage gibt – man hat Recht und das ist es. Punkt. Und das Im-Recht-Sein führt zum Gescheitesten, Besten, Effektivsten und einfach zum Besten in jeder Hinsicht, weil man immer Recht hat. (Die Gruppe lacht.)

Richtig bis dahin, dass die Anderen Unrecht haben. Das ist sehr destruktiv, denn wenn man sich erhöhen muss auf eine Art, die jemand anderen herabsetzt, zeigt man, wie wenig man von sich hält, wie wenig man wert ist, weil du unbedingt sagen und beweisen musst, dass du so wertvoll bist.

Wenn man den eigenen Wert und die eigene Bedeutung erkennt, braucht man sie nicht zum Ausdruck bringen. Man muss niemanden klein machen. Man muss mit niemandem streiten. Man muss nicht beweisen, dass man im Recht ist. Man kann denen, die im Recht sind zuhören und nicht ihrer Meinung sein, aber von ihnen lernen (Flüstert) Was für eine Idee! (Die gruppe lacht.)

Ihr könnt von jemandem lernen, den ihr gar nicht leiden könnt, mit dem ihr überhaupt nicht einer Meinung seid und glaubt, dass diese Person ein Volltrottel ist. Das könnt ihr auf jeden Fall. Ihr könnt von diesen Personen etwas lernen.

Euer Nachbar, der euch dauernd auf die Nerven geht, weil er durch euren Garten läuft, eure wertvollen Pflanzen ausreißt und seinen Hund sein Geschäft in eurem Garten verrichten lässt und nie ein Wort darüber verliert. Das ist so ärgerlich. Und dann hat diese Person den Nerv, mit euch darüber zu argumentieren, wie sehr sie im Recht ist und wie unwichtig du bist. (Pause)

IVAN: Was man nicht tun soll.

ELIAS: Das ist eine Sache, ja.

KATIE: Sich selbst ausdrücken?

ELIAS: Ja, aber –

MARK: Geduld.

ELIAS: Auf jeden Fall kann man Geduld lernen.

SANDRA: Gewähren lassen.

ELIAS: Was Geduld ist.

LEONOR: Und was ist mit Reflektion?

ELIAS: Ja, es ist eine Reflektion. Deswegen könnt ihr von dieser Person lernen, wie wichtig etwas für sie ist und wie stark sie das verteidigt, was wichtig für sie ist.

Was haben wir zu Beginn besprochen? In eurem Zweiten Weltkrieg fehlte was?

GRUPPE: Du bist kein Mensch. Ehre.

ELIAS: Ehre und die Überzeugung im Recht zu sein.

Das heißt nicht, dass ihr auf eurem Recht bestehen sollt. Wie gesagt, wenn ihr euch eurer selbst bewusst seid, braucht ihr niemanden zu überzeugen, dass ihr im Recht seid. Ihr müsst niemandem etwas beweisen; ihr wisst das schon in euch, und das Verhalten anderer bedroht euch nicht.

Aber ihr könnt auch im Verhalten der anderen Person erkennen, dass sie davon überzeugt ist, dass ihr etwas sehr wichtig ist. Dabei braucht ihr ihr nicht zuzustimmen. Eure Vorstellung von richtig ist nicht ihre, genauso wenig wie eure Vorstellung von richtig die der anderen Person ist.

Und dabei könnt ihr von der anderen Person lernen, wie wichtig es ist anzuerkennen. Weil wenn jemand nicht anerkannt wird, müssen sie darauf bestehen, im Recht zu sein. Ihr lernt daraus wie wichtig es ist auch in Bezug auf die Person, die ihr nicht mögt und mit der ihr nicht übereinstimmt, anerkennend zu sein.

ANN: Ich habe eine Frage.

ELIAS: Ja?

ANN: Wie kann man in dieser Situation etwas anerkennen ohne sich zu verstellen? Wenn jemand durch meinen Garten fährt, überall Reifenspuren hinterlässt, würde ich mich sicher aufregen, weil sie mein Eigentum nicht respektiert. Wenn ich die Person anerkennen möchte, wie mache ich das?

ELIAS: Es hängt davon ab, was die Person in deiner Gegenwart sagt.

ANN: Einfach wiederholen, was sie sagt?

ELIAS: Nein. Nicht wiederholen, sondern aufnehmen, was sie sagt, und dann anerkennen, wie du es siehst, wie wichtig das für sie ist.

ANN: Gut.

ELIAS: Sie nicht wiederholen, sondern anerkennen. Was ist anerkennen?

ANN: Es ist eine Bestätigung.

ELIAS: Und was heißt das?

ANN: Ich sehe sie.

ELIAS: Was ist die Handlung des Anerkennens?

ANN: Wertschätzen.

ELIAS: Du hältst es für wichtig und du nimmst es an.

LEONOR: Elias, ich habe eine Frage, weil ich mich da nicht auskenne. Wenn jemand einen Hund hat, der sein Geschäft in meinem Garten erledigt, weiß ich nicht, ob ich auf mich schauen soll und ihm sage, dass er aus meinem garten verschwinden soll? Denn ich muss doch zuerst auf mich schauen, nicht wahr? Was für mich wichtig ist, kommt zuerst. Oder soll ich anerkennen, dass die Person jemanden braucht, der sie liebt? (Lacht) Und ich ihr erlauben soll in meinen Garten zu scheißen?

ELIAS: Es geht nicht darum, ihr zu erlauben etwas zu tun, das du nicht magst, aber auch nicht darum mit der gleichen Energie zu antworten. Es geht darum zu erkennen, dass es einen Grund für das Verhalten der Person gibt. Wenn du sagst: „Mach das nicht!“, wird das nicht den Erfolg zeitigen, den du haben möchtest. Die Person wird dir nicht zuhören und wahrscheinlich sich weiter so verhalten. Auch wenn du sie bedrohst, wird sie sich weiter so verhalten.

Wenn du mit Leuten kooperierst, statt mit derselben Energie zu reagieren, kommt etwas ganz anderes heraus.

LEONOR: (Unhörbar) Ich sag ihm nicht, dass er das nicht tun soll, aber wenn die Person es tut und ich diese Erfahrungen habe, wäre ich da sehr freundlich?

ELIAS: Du musst nicht sehr freundlich sein.

LEONOR: Andere Leute respektieren mich, und, wenn ich ein Miststück bin, respektieren sie mich erst recht. Ich versuche zu verstehen, wie ich reagieren soll? Nur: „Entschuldigen Sie, können sie den Hundekot aufheben?“ Und die Person sagt dann entweder „Nein.“ Oder „Das war nicht ich.“ Und streitet mit mir. Was macht man da?

RON: Du redest mit dem Hund. (Die Gruppe lacht.)

ELIAS: Ich sage euch, es geht nicht darum nett zu sein. Es geht auch nicht darum, in Opposition zu gehen und mit gleicher Energie zu antworten. Es ist nichts falsch dabei dich auszudrücken und der anderen Person zu sagen: „Kannst du das bitte aufheben?“ Oder, du musst auch nicht so freundlich sein. Du kannst sagen: „Heb die Scheiße auf!“ Da ist nichts falsch daran. Wenn ihr das macht, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihr eine ärgerliche oder gereizte Energie zum Ausdruck bringt. Wenn ihre diese Energie projiziert, projiziert ihr dieselbe Energie wie die andere Person. Das wird wahrscheinlich nicht zu dem Ergebnis führen, das ihr wollt. Die andere Person wird sich abwehrend verhalten und dir widersprechen und nicht tun, was du möchtest. Aber auch wenn sie das macht, was du willst, wird sie dir das irgendwie zurückzahlen, weil du sie – in ihrer Wahrnehmung – gedemütigt hast, was sie wütend macht.

Damit erschafft ihr nicht, was ihr wollt. Wenn ihr eure Kreativität wirklich nutzt und in Richtung Zusammenarbeit geht, dann ehrt ihr die andere Person und ehrt auch euch selbst.

Es geht darum innezuhalten. Und denkt daran: ihr habt ein unglaubliches Gehirn. Ihr wickelt Prozesse unglaublich schnell ab. Ihr könnt unglaublich viel Information in weniger als einer Sekunde bewältigen. Ihr könnt in dieser Situation in diesem Augenblick sehr viel Information verarbeiten und eine Lösung finden, wenn ihr die Person anschaut, sie SEHT, ihre Energie seht und diese Information verarbeitet: Warum macht diese Person das? Und ihr braucht keine vollständige Antwort auf diese Frage. Ihr braucht euch nur selbst ganz ehrlich diese Frage zu stellen. Nicht (spricht ganz verärgert):“WARUM TUT DIESE PERSON DAS?“ sondern (spricht ganz ruhig): Warum tut diese Person das? Was brauchst du?“ Es ist nicht eure Aufgabe, für das zu sorgen, was sie braucht, aber wenn ihr euch diese Fragen stellt, nähert ihr euch der Situation ganz anders.

Dabei achtet ihr auf euch selbst, nicht auf sie. Ihr sagt euch: „Was soll ich tun. Ich soll mir gerecht werden.“ Ja! Und ihr ehrt euch, wenn ihr auf euch und darauf, was ihr tut, achtet. Ihr seid nicht auf die andere Person und das, was sie getan hat und was ihr an ihr nicht wollt, fokussiert, was ihr gemacht habt, als ihr nur gesagt habt: „Verzeihung. Heben Sie das auf!“

LEONOR: Nur zu reagieren.

ELIAS: ja, das ist nur reagieren. Darauf kommt es an: aufmerksam sein und zu erkennen. Ihr braucht nicht viel Zeit um im Moment alle diese Situationen zu verarbeiten. Ihr könnt außerordentlich schnell verarbeiten. Ihr tut es nur dann nicht, weil ihr gewohnt seid zu reagieren, ohne auf die Situation zu sehen als „Oh, das ist eine Reflektion.“ Ihr sagt euch das nicht in diesem Moment. Ihr sagt: Hör auf damit und heb es auf!“

MARK: Du steigst einfach hinein.

ELIAS: (lacht) Das ist eine noch stärkere Reflektion! Und was machst du? (lacht)Ich würde sagen, meine Freunde, dass es darauf ankommt, dass ihr auf euch selbst achtet, seht, was ihr selbst tut, und nicht automatisch reagiert. Aber ihr beginnt wirklich zu erkennen, was ihr selbst tut und welche Energie ihr verbreitet, und ihr geht in Richtung Zusammenarbeit. Das ist schließlich die Lösung, das verbindet euch, das treibt euch nicht auseinander. Und darum geht es, dass ihr zusammenkommt.

Seht auf eure Welt. Ihr kommt euch näher. So sehr ihr auch meint, dass die Welt auseinanderstrebt, nein in Wirklichkeit kommt ihr mehr und mehr zusammen. Ländergrenzen trennen euch nicht mehr. Alle erleben dasselbe. Jeder beschäftigt sich mit denselben Sachen. Es kommt nicht mehr darauf an in welchem Land ihr seid. Ihr habt mit denselben Themen zu tun. Ihr geht alle in dieselbe Richtung. Das, meine Freunde, ist euer Beweis für den Bewusstseinswandel.

Ja?

MARK: Du hast gesagt, dass die zwei Generationen, die Traumata erlebt haben, die Generationen jetzt noch in Bezug auf Traumata beeinflussen, und dass das unsere Verbundenheit und unseren Fluss blockiert.

ELIAS: Es kann so sein.

MARK: Wenn es der Fall ist, ist eine Veränderung der Wahrnehmung der Mechanismus, um sich mit diesem Trauma auseinanderzusetzen?

ELIAS: Ja.

MARK: Könntest du Hoffnung definieren?

ELIAS: Eine Definition von Hoffnung?

MARK: Aus deiner Perspektive, ja. Ist Hoffnung etwas Positives oder Negatives?

ELIAS: Etwas Negatives. Hoffnung ist, etwas geändert haben wollen.

MARK: Gut.

ELIAS: Hoffnung führt letztlich zu Enttäuschung. Hoffnung ist kein positiver, wirkungsvoller Ausdruck. Glaube trägt sicher dazu bei, dass du erschaffst, was du willst.

MARK: Ich habe großes Mitgefühl mit Veronica. Deswegen frage ich: „Wenn dieser Bewusstseinswandel voranschreitet und die Leute sich mit ihren Traumata befassen und man daran glaubt, Glaube nicht Hoffnung hat, dass alles gut werden wird, nimmt man dann die Situation anders wahr?“

ELIAS: Ja.

MARK: Veronikas Situation?

Elias: Ja.

MARK: Gut. Danke.

ELIAS: Gern geschehen.

VERONICA: Kann ich etwas fragen (unhörbar) Oh, tut mir leid, Melissa.

MELISSA: Ist schon gut.

VERONICA: In Bezug darauf, was er sagt?

VERONICA: Ja.

ELIAS: Glaube ist die Aktion dem zu vertrauen, was du nicht weißt und nicht sehen kannst. Glaube ist in die Zukunft gerichtet. Vertrauen ist gegenwärtig. Du hast Vertrauen in dich und das, was du jetzt tust, was grundlegend ist. Glaube ist das Vertrauen in die Zukunft zu verlängern in Bezug darauf, was du noch nicht sehen oder wissen kannst. Du vertraust dem, was in Zukunft sein wird, weil du dem vertraust, was du jetzt tust, was die Grundlage für den zukünftigen Ausdruck bildet.

Wie sich das mit deiner Situation mit deinen Kindern verbindet, habe ich dir vorher gesagt. Es geht darum, was du jetzt ehrlich machst und weiterhin machst. Dass du dich ausdrückst, dass du deine Liebe und Anerkennung für sie zum Ausdruck bringst und nicht damit aufhörst. Unabhängig davon, ob sie das erwidern oder nicht, machst du das, weil du dir in dem, was du tust, vertraust. Du glaubst, wenn du diese Grundlage legst, wird sich das auswirken und eine Zukunft erschaffen, die du möchtest. Verstehst du?

VERONICA: Ja. Und ich meine, dass die einzige Möglichkeit für mich darin besteht, mich an die Liebe, die es gab, zu erinnern, von der ich glaube, dass sie noch irgendwo existiert.

ELIAS: Das tut sie, weil wenn man einmal Liebe zum Ausdruck bringt, kann sie nicht ungeschehen gemacht werden – niemals.

VERONICA: Ich fühle sie als innere Aktion, deren Energie nach außen geht.

ELIAS: Ja! So ist es.

Was ich dir auch noch sagen möchte, dass es da nicht nur einfach um ein Gefühl geht. Fühlen ist nicht Liebe.

VERONJCA: Richtig.

ELIAS: Und es geht nicht nur darum, daran zu denken oder es sich zu wünschen. Es geht darum, etwas zu tun: aus Liebe zu handeln. Deswegen habe ich dir gesagt, sie auszudrücken, dich auszudrücken – in jeder von dir gewählten Weise. Es muss nicht direkt sein, wie ein Treffen oder ein Telefongespräch. Es können Briefe sein. Aber etwas das du aktiv machst um deine Liebe und Anerkennung für sie auszudrücken und dass du damit weitermachst unabhängig davon, was sie sagen oder tun, weil es nicht um die Erwartung zurückzubekommen geht. Es geht darum, was du tust, die Grundlage, die du legst, und an einen guten Ausgang zu glauben.

VERONICA: Ich glaube, dass es in Richtung (unhörbar)

ELIAS: Ausgezeichnet. Ich ermuntere dich dazu sehr. (Sanft) Du wirst außerordentlich geliebt.

Ja?

SANDRA: Ich wollte fragen, ob dann das Ergebnis von andauerndem Glauben und Vertrauen zum Wissen führt? Wenn du etwas sehr glaubst und dem ganz vertraust, gibt es dann einen Zustand des Wissens und dann ist das das nächste Bewusstsein?

ELIAS: Ja.

SANDRA: Danke.

ELIAS: Ja.

SANDRA: Das ist alles. Danke.

ELIAS: (lacht) Ja?

KENNY: Du hast über die Wichtigkeit gesprochen, frühe Kindheitstraumata aufzuarbeiten, die viele von uns erfahren haben, und einige von uns – ich schließe mich da mit ein – erlebten sehr schwere Kindheitstraumata, was zum post-traumatischem Stress führt, durch den man so stark und schnell reagiert, dass es nur schwer zu fassen ist. Es gelingt mir schon besser. Wenn du darüber sprichst, diese Verhaltensweisen zu reduzieren, indem man sich mit den Vorfällen auseinandersetzt, nehme ich an, dass du darüber sprichst Trauma zu heilen? Der normale Weg ist Therapie, und, und, aber was soll’s. Was wäre die klarste, Elias-konforme Art zu sagen: „Das ist die Formel um geheilt zu werden.“?

ELIAS: Gut. Ich habe eine sehr einfache Methode bei vielen Leuten in Bezug auf dieses Thema verwendet. Es ist eine intensive Methode, aber sicher eine einfache Methode.

KENNY: Ich bin intensiv. Geh an die Arbeit. (Die Gruppe lacht.)

ELIAS: Es geht darum, die Erinnerung und das Gefühl zusammenzubringen. Wenn Leute Traumata entwickeln, trennen sie. Man macht das nicht absichtlich. Das Gehirn und das neurologische System trennen die Erinnerung vom dazugehörigen Gefühl.

Denk daran, Gefühle sind Signale; sie sind keine Mitteilungen. Aber Gefühle sind wirklich wichtig. Und in Bezug auf Trauma, extremes Trauma, das du –

KENNY: Ich möchte nur etwas anmerken. Meine Erinnerungen sind ziemlich intakt. So –

ELIAS: Und lass mich dir sagen –

KENNY: Gut. Ich wollte das nur sagen.

ELIAS: Einige Personen können sich gut erinnern. Einige nicht. Diese Übung ist in beiden Richtungen effektiv. Aber auch wenn man sich gut erinnert, bedeutet das nicht, dass das Gefühl mit –

KENNY: Offensichtlich nicht. (Lacht)

ELIAS: - der Erinnerung verbunden ist. Du hast eine Erinnerung, du kannst dich erinnern, aber sie ist neutral. Du erinnerst dich einfach, aber du fühlst sie nicht. Du fühlst sie nicht so wie im Moment, als sie passierte.

KENNY: Nein.

ELIAS: Die Erinnerung wieder mit dem Gefühl zu verbinden, ist das Ziel, weil das Körperbewusstsein sie trennt, um dich zu beschützen. Weil es die Psyche zum Zeitpunkt des Traumas zerrütten kann, wenn das Körperbewusstsein die beiden Faktoren nicht trennt. Es kann den Wahrnehmungsmechanismus zerrütten.

KENNY: Ich war nahe dran.

ELIAS: Eure Psyche ist ein Wahrnehmungsmechanismus, der Projektor, der eure Realität erschafft. Und bei bestimmtem Traumata bricht manchmal der Projektor, wenn diese beiden Faktoren nicht getrennt werden. Das Körperbewusstsein weiß das und trennt sie automatisch. Wenn das geschieht, dann beeinflusst das das Verhalten auf störende Weise.

KENNY: Sozusagen.

ELIAS: Deswegen geht es darum, die Erinnerung wieder mit dem Gefühl zu verbinden.

Es gibt eine einfache Übung, die man machen kann um das zu tun, aber es ist wichtig, sie genau so zu tun, wie sie getan werden muss.

KENNY: Soll sie nicht allein gemacht werden?

ELIAS: Es ist wirklich ratsam sie nicht allein zu machen.

KENNY: Das hätte ich in diesem Fall vermutet.

ELIAS: Es kann allein gemacht werden, aber es ist wirklich ratsam, es nicht allein zu tun und eine andere Person zu haben, die einen unterstützt.

KENNY: Dem stimme ich zu.

ELIAS: Die Übung ist relativ einfach. Man wählt eine Erinnerung. Manche Leute können sich nicht an etwas erinnern, die wählen ein Gefühl. Aber wer sich an etwas erinnern kann, wählt die Erinnerung. Man braucht nicht viele auswählen. Es ist genug für eine ganze Kindheit eine bis drei Erinnerungen auszusuchen.

KENNY: Das ist alles, was es braucht.

ELIAS: Du wählst eine Erinnerung. Du beginnst damit, die Erinnerung durchzugehen. Es gibt drei Schritte. Du teilst die Erinnerung in drei Teile. Ein Teil ist der erste Teil der Erinnerung, dann geh über zum zweiten Teil der Erinnerung, dann geh zum dritten Teil der Erinnerung. Was war der Beginn der Erinnerung? Was war der mittlere Teil? Was war das Ende der Erinnerung? Das sind die drei Teile.

Du lässt dich auf den ersten Teil ein und versuchst zu fühlen. Was hast du gefühlt, als dieser erste Teil der Erinnerung geschah? Während du das machst, klopfst du entweder abwechselnd mit den Händen auf die Knie (Elias demonstriert es.) oder du klopfst die Hände abwechselnd mit den Fingern – NUR während ihr euch wieder erinnert, zu keiner anderen Zeit. Nur während ihr euch wieder erinnert. Indem ihr das (zeigt es vor) oder das (zeigt es vor) zu einer anderen Zeit macht, stört den gesamten Prozess. Nach jedem Teil macht ihr für ungefähr eine Minute Pause. Wenn es euch gelang, die Erinnerung mit dem Gefühl zu verbinden, reagiert euer Körper. Es beginnt damit, ein flaues Gefühl im Bauch zu haben.

Du machst weiter mit dem zweiten Teil, dem mittleren Teil der Erinnerung, und macht dasselbe. Du versuchst das, was du gefühlt hast, als es geschah, mit der Erinnerung zusammen zu bringen und klopfst. Dann hörst du auf und für eine oder anderthalb Minuten befasst du dich nicht mit der Erinnerung.

Du machst mit dem dritten Teil der Erinnerung weiter und machst dasselbe.

Dann gehst du wieder zum ersten Teil und fragst wieder: „Was ist der erste Teil der Erinnerung?“ Wahrscheinlich wird deine Erinnerung – wenn du erfolgreich warst – umfassender sein. Du wirst beginnen weitere Teile der Erinnerung zu bemerken, an die du dich vorher noch nicht erinnert hast. Und die emotionale Ladung wird viel geringer sein.

Wenn du den zweiten und den dritten Teil durchgehst, wirst du merken, dass du noch erfolgreicher bist, weil dein Körper stärker reagiert. Beim ersten Teil der Erinnerung spürst du vielleicht ein Flattern im Bauch. Beim zweiten Teil der Erinnerung, wirst du anfangen zu zittern. Beim dritten Teil der Erinnerung wirst du zittern und vielleicht mit den Zähnen klappern. Dein Körper reagiert mit elektrischer Ladung, bis hin zu unkontrollierbarem Zittern. Aber das wird nur ungefähr ein bis zwei Minuten dauern und nicht länger. Dein Körper hört ganz von allein auf. Es kann einem vielleicht vorkommen, dass es lange gedauert hat, aber in Wirklichkeit wird es nicht mehr als zwei Minuten dauern, weil euer Körper das beendet und er sich beruhigt.

In dieser Zeit macht euer physisches Gehirn etwas ganz Neues. Es erschafft eine wirkliche physische Furche in der linken Gehirnhälfte.

KENNY: Eine Nervenbahn.

ELIAS: Wenn ihr das Gefühl wieder mit der Erinnerung vereinigt, bewegt sich die Erinnerung von der rechten Gehirnhälfte in die linke Gehirnhälfte und wird in der neuen Furche abgelegt. Die Trauma Erinnerungen befinden sich in der rechten Gehirnhälfte. Sie speichert sie. Sie werden dort blockiert, weil das der Gehirnteil ist, der euch beschützt. Die linke Gehirnhälfte ist in gewisser Weise die ausgeglichene Gehirnhälfte, die weiß, dass ihr sicher seid und deswegen nicht zu beschützen braucht.

Das ist eine sehr wirksame Übung. Ich würde euch nicht raten, sie irgendwie anders einzusetzen, weil ihr damit den Wahrnehmungsmechanismus zerrütten könnt, wenn ihr nicht wisst, was ihr tut.

JOHN/RRUSSELL: Was heißt das?

ELIAS: Ihr macht den Projektor kaputt. Das kann zu einer katatonischen Starre führen, Es kann dazu führen, die Wahrnehmung in verschiedene Teile zu zerbrechen, wodurch die Wahrnehmung nur in bestimmten Teilen funktioniert. Oder es kann dazu führen, dass eure Wahrnehmung so zerbrochen ist, dass sie nicht mehr mit dieser Realität umgehen kann. Das heißt nicht, dass ihr sterbt, es bedeutet nur, dass eure Wahrnehmung nicht mehr richtig funktioniert, was man in dieser Realität nicht unbedingt erleben möchte.

Darum macht euer Hirn das, was es macht, um euch zu schützen und euch weiter funktionieren und euch in eurer Realität bewegen und miteinander interagieren zu lassen und die Wahrnehmung nicht zu zerbrechen. Aber das führt auch dazu, dass es starke Auswirkungen auf euer Verhalten gibt, die ihr vielleicht gar nicht bemerkt, die sich aber auf viele verschiedene Weisen zeigen.

(Elias spricht zu John and Karen) Eine weitere Auswirkung wäre das Thema, das ihr zwei erforscht, nämlich Sexualität, das ist ein weiterer Bereich, wo sich das auswirkt. Leute, die ihre Sexualität sehr unterdrücken, oder Leute, die sich exzessiv sexuell betätigen – Leute die ihr sexsüchtig nennt. Das sind auch Verhaltensweisen, die mit nicht identifizierten Traumata zu tun haben.

Es gibt sehr viele verschiedene Arten, auf die sich das auswirkt, und weil die Symptome so unterschiedlich sind, würden die meisten Personen wohl nicht glauben, dass es dafür nur eine Ursache gibt. Aber ich würde sagen, wenn die Betroffenen über ihre Erfahrungen reden – was sehr viele von euch nicht tun – wärt ihr erstaunt, wie viele solche Erfahrungen auch haben, aber denken, dass sie sonst niemand hat, oder meinen, dass man selbst anders ist, man die Ausnahme ist, und die meisten Leute solche Erfahrungen nicht haben. Aber die meisten Leute haben solche Erfahrungen gemacht.

ANN: Du hast gesagt, die beiden letzten Generationen, im Zweiten Weltkrieg gab es viel Trauma. In meiner Wahrnehmung, scheint es so, dass es oft sehr gewalttätig zugegangen ist in unserer Geschichte. Und ich dachte, dass wir dabei sind, die Traumata der letzten 100 oder 1000 Jahre hinter uns zu lassen, wo sie die Guillotine verwendeten, vierteilten und was auch immer. Es kommt einem vor, als wäre es noch traumatischer zugegangen. Ich glaube, ich habe etwas dazugelernt.

JEAN: Und dass es sich vom Ersten Weltkrieg unterscheidet. Was war am Ersten Weltkrieg anders?

ELIAS: Weil im Ersten Weltkrieg hatten sie noch Ehre und die Überzeugung richtig zu handeln.

ANN: Also fühlten sich etwa vor 100 Jahren die Kinder nicht so unwichtig wie heute? Das schockiert mich. Interessant.

JOHN/RRUSSELL: Ich habe eine Frage. Ich möchte wissen, wie das heute ist. Man redet davon, dass eine Generation von Kindern mit Traumata aufwächst. Jede beliebige Nachbarschaftsgruppe auf Facebook meint, dass es Kinder gibt, die sich schon monatelang nicht mit anderen getroffen haben. Oder Kinder im Haus den ganzen Tag Masken tragen müssen. Wenn die Kinder isoliert werden hat das Trauma zum Ergebnis. Könntest du dazu etwas sagen. Es ist vergleichsweise unwichtig.

ELIAS: Das ist nicht notwendigerweise Trauma.

JOHN/RRUSSELL: Gut.

ELIAS: Es kann einige Kinder beunruhigen, aber ich würde sagen, dass Kinder in den jüngeren Generationen – wenn ich zwei Generationen sage, meine ich zwischen 50 und 80. Die Kinder der jetzigen Generation, von Geburt bis zum Jugendalter, sind gewiss viel selbstbestimmter und manchmal verhalten sie sich konform. Viele Eltern haben vielleicht die Meinung, dass die Kinder schwieriger denn je sind, weil sie selbstbestimmter sind und ihnen weniger leicht gesagt werden kann, was sie tun sollen. Sie sind in den Augen vieler Eltern trotziger, obwohl sie nicht unbedingt trotzig sind – sie richten sich einfach weniger danach, was man von ihnen will. (Die Gruppe lacht.)

Ich würde sagen, dass die Altersgruppe zwischen dem Jugendalter und einem Alter von ungefähr 25 bis 28 Jahren im Allgemeinen auch viel selbstbestimmter sind, viel weniger Trauma in ihren Leben erfahren haben und viel mehr in ihrem Selbstausdruck unterstützt wurden. Sie wurden ermutigt, sie selbst zu sein, obwohl sie auch dazu ermutigt wurden, ein Teil der Welt zu sein. Deswegen gibt es ziemlich viel Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, weil sie nichts sehen, das sich in die Richtung bewegt, die sie wollen. Aber in ihren Erfahrungen haben sie nicht viel Trauma.

Die Gruppe zwischen 28, 30 hat einiges Trauma, viel weniger als die, die zwischen 50 und 62 sind, aber doch in einem bedeutsamen Ausmaß, weil sie aus einer Generation stammen, die wenig davon wusste, wie man Kinder in einer gesunden, nährenden und unterstützenden Weise erzieht, aber sie wurden von klein an als Menschen anerkannt. Das ist ein wichtiger Unterschied, den ihr Verbesserung nennen würdet.

Die zweite Generation des Traumas, der Folter, des Missbrauchs geht von 50 bis 62. Die erste Generation von 65, 66 bis fast 80 hat gewaltiges Trauma, Trauma bis hin zu Folter. Ihr habt Folter erwähnt, die in der Geschichte in Kriegen geschehen ist, aber für das Trauma im Zweiten Weltkrieg hat es kein Ventil gegeben, weil der Schrecken nicht gerechtfertigt schien, wodurch es zugelassen und einfach weitergegeben wurde. Und wer wurde die Zielscheibe und das Opfer, wenn nicht die, die keine Menschen sind. Und das waren die Kinder damals.

Ich würde sagen, dass die zweite Generation etwas weniger Trauma erfahren hat, aber doch fast soviel. Deswegen haben diese zwei Generationen große Schwierigkeiten durchgemacht. Die jungen Generationen jetzt haben nicht viel Trauma. Sie fühlen sich vielleicht nicht wohl, bestimmte Vorgänge gefallen ihnen vielleicht nicht, bestimmte Handlungen können unterdrückend für sie sein. Aber sie werden darüber hinwegkommen und zwar recht schnell, weil sie sehr widerstandsfähig sind. Kinder waren immer sehr widerstandsfähig, auch in den beiden Generationen. Ihr seid hier, ihr lebt, ihr habt überlebt, ihr seid produktiv, ihr weitet euch aus, und ihr seid selbstbewusst. Auch bei gewaltigem Trauma gibt es Unterstützung und Fürsorge und ihr könnt den Glauben daran haben, dass es anders ausgehen wird und ihr es ändern könnt.

Ja?

VERONICA: Im Zweiten Weltkrieg, wenn ich an die Japaner denke, verbinde ich sie mit Ehre. Z.B bei Hara-Kiri. Was haben sie geehrt? Es war Ehre, Selbstmord zu verüben.

ELIAS: Das ist keine wirkliche, ehrliche Ehre. Sie hatten eine bestimmte Wahrnehmung dessen, was akzeptabel war und was nicht – was für das Reich und den Kaiser akzeptabel war und was nicht. Erlaubt war siegreich und immer der Beste zu sein, und wenn man erobert wird, ist man nicht der beste und sicher nicht siegreich.

VERONICA: Gibt es heute etwas von dieser Gesinnung in China?

ELIAS: Nein. China hat eine andere kulturelle Wahrnehmung. China hat schon Tausende von Jahren – sogar in der Zeit der Kriegsherren, die sehr lange die Geschicke Chinas bestimmten – in seiner Kultur die Philosophie auf die Welt angewendet und die weltlichen Wissenschaften in einer fast religiösen Art verwendet und sich dadurch ihrer Meinung nach mit dem Universum verbunden. Sie verbinden sich untereinander und mit dem Universum in fast all ihren Philosophien und Disziplinen. Stärke ist ihnen wichtig, die aber in ihrer Philosophie hauptsächlich von innen kommt und dann erst außen Verwendung findet, was eigentlich ziemlich richtig ist.

VERONICA: Ich habe eine chinesische Freundin und sehe das in ihr. Tai-Chi und (unhörbar)

ELIAS: Ja.

VERONICA; Und ich nenne sie die Freunde mit den Midas-Händen. Sie sind so erfolgreich in allem, was sie tun, und ich sehe unglaubliche Zusammenarbeit.

ELIAS: Ja und Ausgeglichenheit. Die wird hoch geschätzt.

VERONICA: Danke.

ELIAS: Gern geschehen. Wir werden noch eine Frage behandeln.

MARK: Du hast Kenny ein Beispiel gegeben, wie man Trauma heilen kann. Das ist doch nur ein Beispiel? Könntest du noch etwas dazu sagen, wie man seine Wahrnehmung ändert? Als ich dich vorher gefragt habe, hast du zugestimmt, dass man dieses Trauma behandeln kann, indem man seine Wahrnehmung ändert. Ich kenne mich da jetzt nicht aus.

ELIAS: Gut. Normalerweise ändert sich deine Wahrnehmung, wenn du dir neue und ganz andersartige Information zukommen lässt und in der Lage bist, diese neue oder andersartige Information zuzulassen. Du kannst neue oder sich von der bisherigen unterscheidenden Information erhalten und sie nicht annehmen, wodurch sich deine Wahrnehmung überhaupt nicht ändert.

Wir haben in Bezug darauf, nicht mit derselben Energie zu reagieren, besprochen, dass man seine Wahrnehmung dadurch ändern kann, indem man zuerst auf etwas anderes achtet und dadurch, wie man darauf achtet, wie in dem Beispiel, wenn man sich auf den Ärger konzentriert, dass die Kinder nicht machen und wie sie kein Mitgefühl haben und nichts mit dir zu tun haben wollen, dann hast du eine bestimmte Wahrnehmung, die du andauern lässt.

Um das zu verändern muss man zuerst ändern, worauf man achtet. Statt darauf zu achten, was sie tun, damit zu beginnen darauf zu achten, was du selbst machst und wie du es machst, das wichtiger werden lässt, und den Anteil der anderen Person weniger wichtig werden lässt. Du achtest mehr darauf, was du wichtig machst. Wenn etwas nicht wichtig für dich ist, achtest du kaum darauf.

Die Lösung besteht darin zu ändern, was dir wichtig ist, aufmerksamer in eine bestimmte Richtung zu blicken und weniger in eine andere. Selbst wenn du es anfänglich selbst nicht glaubst, darauf kommt es nicht an, weil die Wiederholung der Aktion, auf etwas anderes, unterschiedliches zu achten, automatisch dazu führt, dass es schließlich wichtiger wird und das andere, das du nicht beachtest, automatisch weniger wichtig wird.

Lass es mich so sagen. Eine Person ärgert sich über ihren Partner, weil er sich nicht in der Weise um sich kümmert, wie es ihrer Meinung nach wichtig wäre. Er ernährt sich nicht richtig, er macht zu wenig Sport und tut so nichts für seinen Körper, was wichtig wäre. Deswegen ärgert sie sich und geht ihrem Partner dauernd auf die Nerven: „Iss das, mach diese Gymnastikübungen!“ Und ihr Partner macht das nicht, und es gibt diesen dauernden Konflikt.

Als erstes geht es darum, auf die Motivation zu sehen. Diese Person verhält sich so, und das ist ihr so wichtig, weil sie ihren Partner liebt und Angst hat, dass er in ihrer Wahrnehmung bald stirbt, wenn er nicht auf sich achtet, und sie dann allein und sehr traurig zurücklässt. Weil sie diese Person liebt und nicht will, dass er stirbt, wird sie wütend und besteht darauf: „Du musst das essen! Du musst diese Übungen machen!“

Damit hat sie das, was sie nicht will, ganz wichtig gemacht. Die Angst wurde wichtig. Statt die Liebe wichtig zu machen, hat sie die Angst verstärkt.

Wenn diese Person – unabhängig davon, dass sie immer noch glaubt, dass ihr Partner bestimmte Sachen essen und Übungen machen sollte- damit aufhört und ihre Aufmerksamkeit auf das was eigentlich wichtig ist, nämlich auf das „Ich liebe meinen Partner, deswegen habe ich Angst“ richtet und dann entsprechend handelt, dann ändert sich die Situation. Wie gesagt, darüber nachdenken genügt nicht, man muss etwas tun. Also entscheidet sie sich etwas zu tun. Jedes Mal, wenn es sie irritiert, dass ihr Partner das Falsche isst oder vor dem Computer sitzt und nichts tut und keine Gymnastik macht, hält sie inne anstatt ihn anzukeifen, und sagt: „Ich liebe dich und ich habe Angst.“ Und das ist alles. Und sie geht weg.

Das ändert nicht, dass sie immer noch glaubt, dass ihr Partner machen sollte, was sie für richtig hält, aber ich würde sagen, dass sie innerhalb von zwei, vielleicht drei Wochen plötzlich bemerken wird, dass sie sich nicht mehr so viel über ihren Partner ärgert. Sie fühlt diese Angst nicht mehr. Und sie weiß nicht, wann sich das geändert hat, aber plötzlich ist es nicht mehr so wichtig, was der Partner isst und dass er Bewegung macht. Und das Wunder geschieht, plötzlich fängt ihr Partner an gesünder zu essen und Übungen zu machen, weil er nicht mehr dazu angetrieben wird.

So ändert ihr eure Wahrnehmung. Man muss es zu Beginn gar nicht glauben, sie ändert sich automatisch.

MARK: Also, wenn man seine Aufmerksamkeit neu ausrichtet, die Wichtigkeit ändert, hat das dieselbe Wirkung wie die Furche –

Elias: Ja.

MARK: -von der du vorher gesprochen hast.

ELIAS: Ja. Es hat dieselbe Wirkung, weil das auch neue Nervenbahnen erzeugt.

VERONICA: Welche Rolle könnte Imagination bei der Veränderung der Nervenbahnen spielen?

ELIAS: Imagination ist außergewöhnlich.

VERONICA: Aber es gibt da keine Handlung.

ELIAS: Es kann aber eine geben, weil die Imagination Inspiration auslöst, und wenn du inspiriert bist, handelst du.

VERONICA: Danke.

ELIAS: Gern geschehen.

Ich gebe euch allen wundersame Unterstützung und habe allergrößte Liebe und Freundschaft für euch. Seid wunderbar mit euch selbst und miteinander und denkt an das Zauberwort: Zusammenarbeit.

Euch allen in großer Zuneigung wie immer bis zu unserem nächsten Treffen wünsche ich au revoir.

Gruppe. Au revoir, Elias. (Applaus)

(Elias geht nach 1 Stunde 31 Minuten. Gesamtdauer der Sitzung: 2 Stunden 28 Minuten)

Übersetzung: Gerhard Fuchs - Ich habe die Trauma-Übung gemacht und gebe gerne Auskunft dazu.

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